AstraZeneca erhöht nach Gewinnanstieg im ersten Quartal den Ausblick (AF)
LONDON (awp international) – Der zweitgrösste britische Pharmakonzern AstraZeneca hat nach einem prozentual zweistelligen Gewinnanstieg im ersten Quartal seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. «Im ersten Quartal haben die wichtigen Produkte Crestor, Seroquel und Symbicort ein starkes Wachstum gezeigt», sagte Konzernchef David Brennan am Donnerstag in London. Allerdings werde der Rest des Jahres im Vergleich zum Vorjahr herausfordernd. 2009 hatte AstraZeneca unter anderem wegen höherer Umsätze für das Herzmittel Toprol und der Nachfrage nach Grippeimpfstoff mit einem deutlichen Gewinnanstieg abgeschlossen. Die Aktie legte am Donnerstag deutlich zu.
Das Wachstum der Kernprodukte und die Nachfrage in den Schwellenländern hätten in den ersten drei Monaten zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses von 15% auf 3,643 Mrd USD geführt, teilte der im FTSE-100 notierte Arzneimittelhersteller mit. Der Umsatz kletterte um 11 Prozent auf 8,576 Mrd USD. Mit einem Wachstum von 19% liessen die Emerging Markets die Umsatzentwicklung in den USA klar hinter sich. Vor Steuern konnten die Briten auch dank Kosteneinsparungen einen Gewinn von 3,519 Mrd USD auswiesen (Vorjahr: 3,003). Unter dem Strich erreichte AstraZeneca vor Sonderposten ein einen Gewinn je Aktie (Core-EPS) von 2,03 nach 1,58 USD. Analysten hatten mit 1,69 USD gerechnet.
Konzernchef David Brennan erhöhte die Prognose für 2010 und erwartet nun ein Core-EPS in Höhe von 6,05 bis 6,35 USD. Bisher wurde ein Rückgang auf 5,75 bis 6,15 USD nach den 2009 erzielten 6,32 USD in Aussicht gestellt. Für AstraZeneca wird auch die Zeit nach 2010 wegen weiterer Patentabläufe nicht einfach: Am 22. Februar startete die Gerichtsverhandlung im Patentstreit um den Blutfettsenker Crestor. Alleine 2009 erzielten die Briten mit Crestor 4,5 Mrd USD Umsatz. In den ersten drei Monaten stieg der Crestor-Umsatz um 27%. Im Patentstreit mit verschiedenen Generikaherstellern wie Teva Pharmaceutical, Sandoz, Sun Pharmaceutical, Apotex, Aurobindo, Watson oder auch Mylan erwarten Experten im Juli mit einer Entscheidung des Bezirksgerichts im US-Bundesstaat Delaware.
AstraZeneca hatte vor wenigen Tagen im Rahmen einer Einigung mit den US-Behörden eine halbe Milliarde Dollar auf den Tisch gelegt. Bei dem Verfahren ging es um Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Marketing für das Antidepressivum Seroquel. Im ersten Quartal spülte das Medikament 1,307 Mrd USD in die Kassen. Dies war ein Plus von 13%./ep/nmu/zb