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Australiens Zentralbank strafft überraschend Geldpolitik

SYDNEY (awp international) – Die australische Notenbank hat am Dienstag die Finanzmärkte mit einer präventiven Straffung ihrer Geldpolitik überrascht. Wie die Reserve Bank of Australia (RBA) im Anschluss an ihre Beratungen mitteilte, wird der Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,75% erhöht. Die meisten Ökonomen hatten mit einem unveränderten Zinssatz gerechnet. «Der Geldpolitische Rat ist zu dem Schluss gekommen, dass sich die Risiken zu einem Punkt verschoben haben, an dem eine moderate Straffung der Geldpolitik angebracht ist», erklärte RBA-Gouverneur Glenn Stevens in dem Begleittext zu dem Zinsbeschluss.
Nach Ansicht von Beobachtern will die Notenbank mit ihrer ersten Zinserhöhung seit sechs Monaten frühzeitig einem Inflationsdruck vorbeugen, der sich angesichts des Booms der heimischen Bergbauindustrie aufbaut. «Die jüngste Abschwächung der Inflation dürfte nur vorübergehend sein, während wachsende Löhne und steigende Terms-of-Trade die Einkommen sehr substanziell erhöhen werden», erklärte der RBA-Gouverneur weiter.
Die RBA hatte ihren geldpolitischen Schlüsselsatz seit Oktober 2009 sechs Mal angehoben, zuletzt im Mai. Australien war das erste G-20-Land, das nach der globalen Finanzkrise wieder die Geldpolitik gestrafft hatte.
DJG/DJN/apo

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