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Bündner Bevölkerung fühlt sich schweizweit am wohlsten

Keystone-SDA

Die Bündnerinnen und Bündner haben das höchste soziale Wohlbefinden der Schweiz. Zu diesem Schluss kommt eine Gesundheitsbefragung. Weiter gaben rund 73,6 Prozent der Befragten im Kanton an, sich energiegeladen und vital zu fühlen. Der Schweizer Durchschnittswert lag hier bei 66,5 Prozent.

(Keystone-SDA) Es ist ein gutes Zeugnis für den Kanton Graubünden als Wohnstandort: Gemäss der Gesundheitsbefragung Obsan von 2022 fühlen sich Bündnerinnen und Bündner nicht nur schweizweit am wohlsten, sie sind auch am wenigsten depressiv, schlafen gut und haben das Gefühl, ihr Leben im Griff zu haben.

Auch Einsamkeitsgefühle scheinen in Graubünden mit 37,4 Prozent etwas weniger vorzukommen als in der Gesamtschweiz mit 42,3 Prozent. Jedoch hätten sich laut der Umfrage jüngere Menschen im Kanton häufiger einsam gefühlt als Ältere.

Mehr Unfälle – weniger Spitalbesuche

80,7 Prozent der Bündner Bevölkerung gaben an, körperlich aktiv zu sein, wie es in der Veröffentlichung der Befragung am Dienstag hiess. Der Schweizer Durchschnitt lag hier bei 76 Prozent. Jedoch verunfallten Bündnerinnen und Bündner auch häufiger. Knapp ein Viertel von ihnen erlitt im Jahr 2022 eine Verletzung.

Dafür beanspruchten sie die Gesundheitseinrichtungen etwas zurückhaltender als die Bevölkerung in der Gesamtschweiz. Auch bei der stationären Spitalversorgung waren die Bündner leicht zurückhaltender. Die Prämien der obligatorischen Krankenversicherung lagen fast 600 Franken unter dem Schweizer Durchschnitt.

Gut ausgebildete Schweizer kiffen öfters

28,6 Prozent der Befragten im Kanton gaben an, mindestens einmal im Leben gekifft zu haben. Das sind zwar etwas weniger als in der übrigen Schweiz mit 32,6 Prozent, spannend ist aber die Angabe, dass eher höher ausgebildete Personen mit Schweizer Pass zu Cannabis griffen.

Im Vergleich dazu lebten 2022 höher ausgebildete Personen in Graubünden gesundheitsbewusster – sie waren aktiver und legten mehr Wert auf eine gesunde Ernährung.

Auch die Anzahl rauchender und trinkender Menschen nahm ab. Vor 30 Jahren rauchte noch jede dritte Person im Kanton. Jetzt war es noch jede Vierte. Eine von zehn Personen (10,6 Prozent) gab an täglich, und gut vier von zehn Personen (44,6 Prozent) gaben an, wöchentlich Alkohol zu trinken. Das ist zwar kein grosser Unterschied zur übrigen Schweiz, im Vergleich zu vor 30 Jahren nahm der Wert jedoch ab.

Datenerhebung während Pandemie

Dass die Daten während der Pandemie erhoben wurden, scheint nicht einen sehr grossen Effekt auf den Gesundheitszustand der Gesamtbevölkerung gehabt zu haben, wie Denise Rudin vom Gesundheitsamt Graubünden auf Anfrage von Keystone-SDA schrieb.

Dennoch sei hervorzuheben, dass die psychische Gesundheit vielleicht auch im Kontext der Pandemie mehr thematisiert werde, so Rudin weiter. «Wir wissen bereits, dass insbesondere junge Menschen, darunter Mädchen und junge Frauen, von psychischen Problemen betroffen sind. Das haben wir im Blick.»

Für die Umfrage wurden 1026 Personen im Kanton befragt, davon 533 Frauen und 493 Männer. 868 Personen hatten die Schweizer Nationalität, 158 Personen waren ausländischer Herkunft. Die Befragung wird alle fünf Jahre mit Personen ab 15 Jahren in der ganzen Schweiz durchgeführt.

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