
Berner Stimmvolk kann über Sanierung des Lorraine-Bads entscheiden

Die Stadtberner Stimmberechtigten können im kommenden Frühling entscheiden, ob das Freibad Lorraine für 22,3 Millionen Franken saniert werden soll. Der Stadtrat hat die Vorlage am Donnerstag mit 64 zu 6 Stimmen verabschiedet.
(Keystone-SDA) Die Sanierung kommt teurer zu stehen als erwartet. 2018 war noch mit Kosten von knapp zehn Millionen Franken gerechnet worden. 2020 kam die Stadt zum Schluss, dass eine blosse Teilsanierung keinen Sinn machen würde. Das Projekt wurde entsprechend angepasst. Die Kosten wurden auch wegen der pandemie- und kriegsbedingten Bauteuerung in die Höhe getrieben.
Nun entscheidet das Volk über eine umfassende Sanierung, ein offenes Schwimmbecken zur Aare und einen neuen Kinderbadebereich. Stimmt das Volk zu, könnten im Herbst 2026 die Bagger auffahren. Während eines Sommers bliebe das Bad dann geschlossen. Ob der bisherige Zeitplan eingehalten werden kann, ist allerdings unsicher.
Rückweisung abgelehnt
Chancenlos blieb im Stadtrat ein Rückweisungsantrag der GFL. Diese forderte, dass die ebenfalls geplante Renaturierung der südlich angrenzenden Wiese gemeinsam mit der Sanierung des Bads erfolgt. Ansonsten gebe es doppelte Planungskosten, zwei separate Baustellenerschliessungen sowie wiederholte Sperrungen des Uferwegs.
«Es ist jetzt nicht der Weg, die Sanierung des Bads weiter zu verschleppen», mahnte Johannes Wartenweiler (SP). Mit der Sanierung ende eine lange Periode der Ungewissheit. So sei 2003 die Schliessung und 2021 die Privatisierung des beliebten Quartierbades erwogen worden.
Parallel dazu seien immer wieder Reparaturarbeiten nötig geworden. Stoisch hätten die Besuchenden den allmählichen Verfall des Bades ertragen. Sie seien froh, wenn dieser Prozess bald zu einem Ende komme.