Beschwerden gegen Hirschengraben-Passage in Bern eingereicht
Die grünalternative Partei (GaP) und die Vereinigung "Heit Sorg zu Bärn" haben beim Kanton eine Beschwerde im Zusammenhang mit der neuen Personenpassage zwischen Bahnhof und Hirschengraben eingereicht. Der Berner Heimatschutz hingegen verzichtet auf eine Beschwerde.
(Keystone-SDA) Das jetzt vorliegende Resultat zur Umgestaltung des Hirschengrabens werde zu einer wesentlichen städtebaulichen Verbesserung führen, schrieb der Berner Heimatschutz in einer Mitteilung vom Dienstag. Der Widerstand der Organisation sowie weiterer Planungs- und Architekturverbände gegen das ursprüngliche Projekt habe sich gelohnt.
Das inzwischen mehrfach überarbeitete Projekt beinhalte beispielsweise die ungeschmälerte Erhaltung des Widmann-Brunnens, den Verzicht auf eine unterirdische Velostation mitten in einer archäologischen Zone der Stadtmauer und die weitgehende Erhaltung der Doppelreihe mit Kastanienbäumen.
Obwohl der Berner Heimatschutz nicht alle seine formalrechtlichen und materiellen Anliegen rund um die Gestaltung des neuen Bahnhofzugangs in der Parkanlage durchsetzen konnte, trage er das jetzt vorliegende Ergebnis mit, heisst es in der Mitteilung weiter.
Bauliche Grundordnung nicht sinnentleeren
Die Beschwerdeführenden sehen dies anders. Für sie ist die neue Fussgängerpassage zwischen Hirschengraben und Bahnhofeingang mit der Zone für Planungspflicht Obere Altstadt nicht vereinbar. Die Zone für Planungspflicht habe den Zweck, die historische Bebauungsstruktur zu schützen und die städtebaulichen Qualitäten als Citygebiet zu stärken.
Die vom Amt für Gemeinden und Raumordnung genehmigte Überbauungsordnung widerspreche diesen Zielen, teilten die Beschwerdeführenden mit. Abweichungen von der baulichen Grundordnung dürften nicht so weit gehen, dass diese ihres Sinns entleert würden. Das Projekt beschädige den Denkmalbestand.
Im Boden befänden sich archäologische Werte, die geschützt seien, führen die Beschwerdeführenden ins Feld. Ausserdem würde wertvoller Baumbestand tangiert und das Bubenberg-Denkmal würde verschoben. Damit verliere der Ort sein Gesicht.
Die neue Passage ist im Rahmen des Grossprojekts Zukunft Bahnhof Bern geplant, an dem die SBB, der Regionalverkehr Bern-Solothurn und die Stadt Bern beteiligt sind.
Ziel ist der Um- und Ausbau des Bahnhofs Bern, um ihn für die Zukunft fit zu machen. Unter anderem sind auch neue Bahnhofzugänge im Raum Bubenberg/Hirschengraben und Länggasse geplant.