Die Schweizerin, die in Brasilien zur Fotografin wurde
Katholische Feier. Foto aus einer Serie über vier brasilianische Familien 1964.
Claudia Andujar
Zé Arigó (1921-1971) war ein sehr bekannter Heiler. 1962 realisierte Claudia Andujar eine Reportage für "Realidade".
Claudia Andujar
Freude bei einer jungen Yanomami-Indianerin. Dank der Fotos von Claudia Andujar bleiben die Erinnerungen dieses bedrohten Volks erhalten.
Claudia Andujar
Die Yanomami haben keine Namen. Es braucht deshalb ein System – hier mit Zahlen –, um sie bei Arztbesuchen identifizieren zu können.
Claudia Andujar
Claudia Andujar lebt seit 1955 ununterbrochen in Sao Paulo, eine Stadt, die sie bis heute sehr fasziniert. Für diese Aufnahme benutzte sie 1974 einen Infrarot-Filter.
Claudia Andujar
Claudia Andujar probierte immer wieder neue fotografische Möglichkeiten aus. 1974 schoss sie dieses Bild im Amazonas, eine Komposition mit einem horizontalen Element in der Bildmitte, das sich von der Vertikalität des Urwaldes abhebt.
Claudia Andujar
Foto aus einer Serie über das Wasser, 1972.
Claudia Andujar
Weitere Porträtbilder zur Identifizierung beim Arztbesuch.
Claudia Andujar
Ein Indianerkind ruht sich auf einem Lastwagen aus. Der Kontakt mit Europäern setzte die Yanomami verschiedensten Krankheiten aus und bedrohte ihr Überleben stark.
Claudia Andujar
Der Amazonas-Urwald in seiner ganzen Majestät.
Claudia Andujar
Eine Indianerfrau will ihre Krankheit nicht zeigen, die Masern, die sie sich beim Bau einer Autobahn zugezogen hat.
Claudia Andujar
Ein junger Indianer ruht sich am Ufer des Catrimani-Flusses aus. "Ich liebe dieses Bild, das ich als Titelbild eines Buches ausgewählt habe. Viele fragen mich, ob er tot sei. Aber nein, er ruht sich nur aus", sagt die Fotografin.
Claudia Andujar
Fussgänger im Zentrum von Sao Paulo in den 1970er-Jahren.
Claudia Andujar
Eine junge Indianerin, ruhig und gelassen. "Ich nenne sie Miss Yanomami", sagt Claudia Andujar.
Claudia Andujar
Claudia Andujar erforschte auch den menschlichen Körper, über den Umweg des Akts. Da sie 1971 mit der Foto nicht zufrieden war, duplizierte und veränderte sie das Originalbild.
Claudia Andujar
Eine Familie 1963, die in sehr bescheidenen Verhältnissen lebt. Das ältere Mädchen passt auf das Baby auf, während ihre Eltern arbeiten.
Claudia Andujar
Ein junges Mädchen badet im Catrimani-Fluss. Claudia Andujar arbeitet am liebsten in Schwarz-Weiss und setzt nur selten Farben ein.
Claudia Andujar
Alltag im Jahr 1964.
Claudia Andujar
Claudia Andujar wurde in Neuenburg geboren, ihren Nachnamen hat sie von ihrem spanischen Ex-Mann. Die 84-jährige Fotografin lebt seit 1955 in Sao Paulo. In Brasilien hat sie ihren Weg in die Fotografie gefunden.
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Ihre Kindheit in der Schweiz und in Osteuropa ist geprägt vom Krieg. Claudine Haas, wie sie bis zu ihrer Heirat hiess, ist die Tochter eines ungarischen Juden und einer Schweizerin. Ihr Vater und fast die gesamte Familie väterlicherseits werden in den Konzentrationslagern der Nazis umgebracht.
1944 kehrt sie in die Schweiz zurück und reist bald danach zu einem Onkel nach New York, wo sie bei den Vereinten Nationen als Übersetzerin arbeitet. Um die US-Staatsbürgerschaft zu erhalten, heiratet sie 1949 Julio Andujar, einen Spanier, der im Koreakrieg kämpft. Das Paar lässt sich schon bald scheiden, doch Claudia behält den Namen ihres Ex-Mannes.
1955 besucht sie ihre Mutter, die unterdessen in der brasilianischen Millionenstadt Sao Paulo lebt. Das Land gefällt ihr, besser als die USA. Sie kehrt nie mehr dorthin zurück.
In Brasilien entdeckt sie die Fotografie. «Ich war sehr interessiert daran, Land und Leute kennenzulernen. In diesem Moment erwachte bei mir auch das Interesse für die brasilianischen Indianer», erzählt sie.
Die Anfänge sind schwierig. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Englischunterricht. Doch allmählich macht sie sich einen Namen als Fotografin und arbeitet zusammen mit brasilianischen und internationalen Magazinen wie «Look», «Life», «Aperture», «Claudia», «Quatro Rodas», «Setenta» und besonders mit «Realidade», einem der Schwergewichte des brasilianischen Fotojournalismus.
Claudia Andujar widmet sich mehr und mehr der Dokumentation des Lebens der Eingeborenen, besonders der Yanomami. 1970 wird eine Sondernummer von «Realidade» veröffentlicht, die ihrer Arbeit über die Yanomami gewidmet ist.
Seit den 1970er-Jahren setzt sich Andujar stark für den Schutz von Kultur und Rechten der Yanomami ein. Sie hat mehrere Werke zum Thema publiziert, und ihre Fotos werden in den grössten Galerien der Welt ausgestellt. Dieses Jahr sollten ihre über 10’000 Fotos nun digitalisiert werden.
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René Burri, seit 1959 Mitglied der Agentur Magnum, zeigt in seinem Bildband «Brasilia» eindrücklich die Verwirklichung einer Utopie. 1956 begannen die Bauarbeiten nach den Plänen des Architekten Oscar Niemeyer und des Stadtplaners Lucio Costa. 1960 wurde die neue Hauptstadt Brasiliens eingeweiht.
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