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Deiss als Handelsreisender in Prag

Joseph Deiss fand trotz Besuchs-Marathon Zeit einen Spaziergang durch Prag. Keystone

Bundespräsident Joseph Deiss hat am Montag und Dienstag Tschechien besucht, begleitet von einer starken Delegation aus der Wirtschaft.

Nach Polen und Slowenien will die Schweiz mit der Tschechischen Republik die Handelsbeziehungen mit den neuen EU-Ländern verstärken.

Zum Abschluss seines zweitägigen Arbeits-Besuchs in Prag traf Joseph Deiss am Dienstagmorgen mit Chefs von Schweizer Firmen zusammen. Mit ihnen erörterte er die Rahmenbedingungen für Investitionen in Tschechien.

Dabei habe sich gezeigt, dass die Bürokratie das Haupthindernis für Engagements von Schweizer Firmen darstelle, sagte Manuel Sager, Sprecher des Eidgenössischen Volkswirtschafts-Departements (EVD). Ein Vorteil sei dagegen, dass die Arbeit flexibler organisiert werden könne.

Deiss war am Montag im Hof des Prager Schlosses in Anwesenheit von zahlreichen Zaungästen mit militärischen Ehren zu dem Besuch empfangen worden. Es war das dritte Mal, dass Deiss und der tschechische Staatschef Vaclav Klaus zusammentrafen.

Panzerfahrzeuge für Tschechien?

Der Bundespräsident wurde von leitenden Mitgliedern von Schweizer Wirtschaftsverbänden sowie von hochrangigen Firmenvertretern begleitet. So wurde beispielsweise auch das Angebot der Schweizer Rüstungs-Firma Mowag, die Tschechischen Republik mit neuen gepanzerten Fahrzeugen auszurüsten, besprochen.

«Neben der Spezifikationen und dem Preis, bestimmen auch die politischen Bande über einen Zuschlag», sagte Simon T. Honess, Geschäftsführer von Mowag über den Wettbewerb um den Auftrag.

Marathon am Montag

Deiss hatte am Montag, dem ersten Besuchs-Tag, einen regelrechten Besuchs-Marathon absolviert. Der Vorsteher des Volkswirtschafts-Departements traf neben Staatschef Klaus den Ministerpräsidenten Stanislav Gross, Parlamentspräsidenten Lubomir Zaoralek und Wirtschaftsminister Martin Jahn.

Im Mittelpunkt der Gespräche standen die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. «Tschechien ist für die Schweiz ein Partner von höchster Bedeutung», sagte Deiss im Anschluss an das Treffen. Bei den direkten Investitionen von Schweizer Kapital figuriere Tschechien unter den zentraleuropäischen Ländern hinter Polen an zweiter Stelle.

Für 2004 rechnet Deiss mit einem Wachstum der Handelsbeziehungen zwischen 10% und 20%, wodurch Tschechien zum wichtigsten Partner der Schweiz in Osteuropa würde.

Europa-Dossier

Deiss und Staatschef Klaus schlugen auch das Europa-Dossier auf. Sie hätten die beiden unterschiedlichen Wege verglichen, welche beide Länder auf dem Weg zur europäischen Integration eingeschlagen hätten. Für die Schweiz sei es wichtig gewesen zu erfahren, wie die Bilateralen Verträge Schweiz-EU in Tschechien beurteilt würden.

Auch die Ausweitung des freien Personenverkehrs diskutierten die Staatsmänner. Zur Schweizer Beteiligung am Kohäsionsfonds nach der EU-Osterweiterung erklärte Deiss, in den nächsten Monaten werde ein entsprechendes Programm auf die Beine gestellt – in Übereinstimmung mit den betroffenen Ländern.

Im Rahmen der Bilateralen II hat sich die Schweiz verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren 1 Mrd. Franken an die Kohäsion der EU zu leisten.

swissinfo und Agenturen

2002 leistete die Schweiz 2,011 Mrd. Franken Direkt-Investitionen in der Tschechischen Republik.

2003 exportierte die Schweiz Waren im Wert von 1,032 Mrd. Franken.

Aus Tschechien importierte die Schweiz Waren im Wert von 883 Mio. Franken.

Bundespräsident Joseph Deiss reiste am Montag und Dienstag zu einem Arbeitsbesuch in die Tschechische Republik.

Er wurde von einer starken Delegation aus der Wirtschaft begleitet.

Ziel der Reise war eine Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem neuen EU-Mitglied.

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