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CH/Neue Leitung für Ombudsstelle der Privatversicherung und der Suva

Bern (awp/sda) – Die Ombudsstelle der Privatversicherung und der Suva erhält eine neue Leitung. Nach 18 Jahren Tätigkeit als Ombudsfrau übergibt Lili Nabholz die Nachfolge ihrem langjährigen Stellvertreter, Martin Lorenzon.
Lorenzon trat im September 2001 in die Ombudsstelle ein, zuvor arbeitete er als juristischer Mitarbeiter und stellvertretender Schadendienstleiter bei einem grossen Rechtsschutzversicherer, wie die Ombudsstelle am Mittwoch anlässlich ihrer Jahres-Medienkonferenz mitteilte.
Nabholz, die von 1987 bis 2003 für die FDP des Kantons Zürich dem Nationalrat angehörte, war 1992 von Alt-Bundesrat Hans Hürlimann angestellt worden. Unter ihrer Leitung wurde das Tätigkeitsfeld der Ombudsstelle ausgeweitet. So kam 2001 die Unfallversicherung inklusive SUVA hinzu. 2006 folgte die berufliche Vorsorge.
Ab diesem Jahr ist die Ombudsstelle auch für die Militärversicherung zuständig. So deckt die Stiftung mit Ausnahme der Krankenversicherung und der staatlichen Sozialversicherungen den gesamten Versicherungsbereich weitgehend ab, wie es hiess.
Weniger behandelte Fälle, aber mehr Interventionen
Im Jahr 2009 wandten sich insgesamt 4210 Ratsuchende an die Ombudsstelle. In 405 Fällen erachtete sie sich als nicht zuständig. Die Zahl der behandelten Fälle nahm gegenüber dem Vorjahr um 108 ab. Es handelte sich meist um Angelegenheiten der sozialen Krankenversicherung.
Die Interventionen bei den involvierten Versicherungsgesellschaften nahmen hingegen von 362 auf 389 zu. Diese waren zu 70 Prozent erfolgreich. In 3805 Fällen konnte die Angelegenheit direkt mit den Versicherten oder Anspruchsstellern bereinigt werden.
Nabholz hielt fest, das Verfahren der Ombudsstelle sei wesentlich flexibler als ein Rechtsverfahren, unbürokratisch, kostengünstig und effizient. Zudem wirkten sich die Konsenssuche, auch wenn sie langwierig sein könne, nachhaltig positiv auf die künftigen Beziehungen zwischen den Parteien aus.
Die Ombudsstelle wird in der Deutschschweiz deutlich stärker beansprucht als in der latenischen Schweiz, selbst unter Berücksichtigung der Bevölkerungsanteile. So wurden 3361 Anfragen und Beschwerden in Zürich eingereicht, in Lausanne 523 und 326 in Lugano. Besonders gross sei die Diskrepanz bei der obligatorischen Unfallversicherung (UVG) und der beruflichen Vorsorge (BVG).
rt

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