Commerzbank-Chef sieht keine Liquiditätsprobleme für deutsche Banken
FRANKFURT (awp international) – Commerzbank-Chef Martin Blessing sieht derzeit keine Liquiditätsprobleme für deutsche Banken. Die Institute profitierten davon, dass Deutschland angesichts der Schuldenkrise in anderen Euro-Ländern als sicherer Hafen gilt. «Anders als nach der Lehman-Pleite im September 2008, als die gesamte Branche in Sippenhaft genommen wurde, wird derzeit stark nach Herkunftsland differenziert», sagte Blessing am Dienstagabend in Frankfurt.
Das operative Umfeld sei derzeit dennoch schwierig für die Commerzbank. Bereits bei der Vorlage der Quartalszahlen im August hatte Blessing die bisherigen Ziele in Frage gestellt und betont, dass diese unter dem Vorbehalt «stabiler Märkte» stünden.
In diesem Jahr will die Commerzbank bislang einen operativen Gewinn «signifikant» über dem Vorjahreswert von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaften. 2012 soll dieser Wert dann über die Marke von vier Milliarden Euro klettern. Zudem will das Institut für den verbliebenen Teil der in der Finanzkrise erhaltenen Staatshilfe in diesem Jahr – anders als für 2010 – Zinsen zahlen.
Massgeblich dafür ist, dass der Abschluss nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) einen Gewinn ausweist. Nach dem ersten Halbjahr hielt die Bank das noch für realistisch. Ob sich daran etwas ändert, liess Blessing offen und verwies auf die nächste Zahlenvorlage im November./enl/zb/tw