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DE/Schäuble dämpft Erwartung zu EU-weiter Finanztransaktionssteuer

BERLIN (awp international) – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Erwartungen zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer in der Europäischen Union mit allen 27 Mitgliedstaaten gedämpft. Realistisch sei, eine solche Steuer nur in der Euro-Zone mit ihren 17 Mitgliedern durchzusetzen, sagte Schäuble nach Teilnehmerangaben am Donnerstag in einer Sitzung des Unionsfraktionsvorstands in Berlin. In diesem Fall würden allerdings wichtige Finanzzentren wie London von der Steuer ausgeklammert.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten als Reaktion auf die Börsenturbulenzen und die Euro-Schuldenkrise unter anderem eine Finanztransaktionssteuer für die gesamte EU vorgeschlagen. Dazu sollen die Finanzminister noch in diesem Herbst Pläne vorlegen. Über eine solche Steuer, die sämtliche Geschäfte und Produkte auf den Finanzmärkten betreffen könnte, wird seit Jahrzehnten diskutiert. Ziel ist es, damit exzessive Spekulationen einzudämmen.
Die deutschen Privatbanken lehnen die Steuer als wirkungslos ab. Börsenprofis sei es egal, ob sie ihr Geschäft über die Börsen in Europa, Asien oder USA abwickelten./du/DP/stb

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