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Hundertstel fehlten Cavegn und Kernen zum Podest

Kein Podest-Platz für Franco Cavegn bei der Bormio-Abfahrt. Keystone

Auch in der 2. Bormio-Abfahrt gab es einen Austria-Triumph. Fritz Strobl siegte vor Namensvetter Josef Strobl. Franco Cavegn und Bruno Kernen wurden 5. und 6.

Mit Weltcup-Gesamtsieger Hermann Maier, Weltmeister Hannes Trinkl und Werner Franz sind drei der Stärksten verletzt, gleichwohl dominierte das ÖSV-Team die Silvester-Rennen auf seiner «Hausstrecke» am Stelvio nach Belieben. Von den letzten sechs Abfahrten im WM-Ort 2005 haben die Österreicher alle gewonnen und 17 (!) der insgesamt 18 Podestplätze errungen. Nur Lasse Kjus vermochte 1997 einmal als Dritter in die Austria-Phalanx einzubrechen.

2. Strobl-Doppelsieg

Zum zweiten Mal nach Kitzbühel 2000 gab es einen Strobl-Doppelsieg, erneut Fritz vor Pepi. Während Fritz sich über seinen 7. Weltcupsieg freute, war Pepi über seinen 2. Platz mehr enttäuscht als erfreut. Ein 2. Rang ist in Österreich nicht viel wert; in Salt Lake City werden wohl nur Sieg-Fahrer zum Zug kommen. Und mit Nachwuchsmann Klaus Kröll (21), der mit der Nummer 19 Vierter wurde, erwächst weitere starke Konkurrenz.

Kernen: «Podest-Tür mit einem Holzhammer einschlagen»

Zum fünften Mal in diesem Winter fuhren die Schweizer Abfahrer nur um einen Wimpernschlag am Podest vorbei, Franco Cavegn fehlten 13/100, Bruno Kernen 20/100. «Ein 5. und 6. Platz wäre ja nicht so schlecht», sagt Kernen, «aber wenn vier Österreicher voraus sind, wirft das halt doch einen Schatten auf unsere Bilanz. Manchmal kommt es mir vor, als ob wir die Podest-Tür mit einem Holzhammer einschlagen müssten.» Trotzdem: Kernen kann den Klassikern im Januar mit Optimismus entgegen sehen.

Das gilt insbesondere auch für Franco Cavegn. Der Bündner fuhr zum neunten Mal in Serie unter die Top 7. Eine solche Konstanz weist sonst nur noch Stephan Eberharter auf. Durch seine 4. und 5. Plätze lässt er sich nicht verrückt machen. «Es kommt die Zeit, da werden die Hundertstel für mich entscheiden. Auch ein Franz Heinzer hat das mal erlebt. Irgendwann dreht es.» Zuversicht gibt Cavegn, dass er erneut im Schlussteil sehr schnell war, wenn die meisten andern schon Ermüdungs-Erscheinungen zeigen. In den langen und kräfteraubenden Klassikern könnte sich Cavegns Konditionsstärke auszahlen.

Mittelmässiges Resultat für Cuche

Didier Cuche musste sich wie im ersten Rennen (22.) mit einem mittelmässigen Resultat (17.) begnügen – diesmal ohne die Bindungsplatte, die er sonst im Riesenslalom und Super-G verwendet. «Die Ski haben sich als zu aggressiv erwiesen», gab der Romand eine Erklärung für seine missglückte Freitagsfahrt. «Es hat viel Kraft gekostet, die Ski unter Kontrolle zu halten.» Im zweiten Rennen verwendete er das gleiche Salomon-Modell wie der Sieger Fritz Strobl, dass praktisch ein Cuche-Prototyp ist.

Da Rolf von Weissenfluh und Markus Herrmann ausschieden, erschienen nur vier Schweizer im Klassement. Insgesamt waren nur 43 Fahrer gestartet – das kleinste Abfahrerfeld in der Weltcup-Geschichte.

swissinfo und Richard Hegglin, Bormio (si)

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