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Mit Impfstoff-Import und Nasenpray Engpass überbrückt

Rund eine Million Schweizerinnen und Schweizer sind gegen Grippe geimpft. Keystone

Die derzeitigen Engpässe bei den Grippe-Impfungen dürften bis Ende Jahr behoben sein. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat im Ausland zusätzliche Impfstoffe bestellt. Ein neuer Nasenspray mit Impfwirkung füllt zudem die Versorgungslücke.

Mitte November schätzte man die in der Schweiz gegen Grippe geimpften Personen auf rund eine Million, wie das BAG am Freitag (24.11.) mitteilte. Das sind im Vergleich zu 1996 doppelt so viele. Die Zahl der in der Schweiz seither verkauften Grippeimpfungen hat seit 1996 jährlich um 50’000 bis 200’000 Dosen zugenommen.

Die steigende Nachfrage liess Anfang November Versorgungsprobleme befürchten. Das BAG bat deshalb die Ärzte darum, in erster Linie Risikogruppen wie ältere und chronisch kranke Menschen zu impfen. Es schätzt die noch zur Verfügung stehenden Impfdosen auf über 50’000.

Bisher wenig Erkrankungen

Da zurzeit keine Epidemie grossen Ausmasses drohe, sieht das BAG von direkten Eingriffen in den Grippeimpfstoff-Markt ab. Gegenwärtig suchten sehr wenige Menschen den Arzt oder die Ärztin wegen grippeartiger Erkrankungen auf, heisst es in der Mitteilung weiter.

Dennoch rechnet das BAG auch in diesem Winter mit einer Grippeepidemie. Zurzeit gebe es allerdings weder in der Schweiz noch in anderen europäischen Ländern Meldungen über eine erhöhte Grippeaktivität.

Guter Start für Nasenspray

Angesichts der Engpässe beim Impfstoff erstaunt wenig, dass der seit Anfang Oktober in der Schweiz käufliche Nasenspray auf reges Interesse stösst. Der in dieser Form abgegebene Impfstoff ist weltweit eine Neuheit.

Der Spray habe die bestehenden Versorgungsprobleme entschärfen können, sagte eine Genfer Arztpraxis auf Anfrage. Auch der Verteiler des Sprays «Nasalflu Berna» ist mit dem bisherigen Absatz sehr zufrieden.

«Wir haben innert zwei Monaten bereits rund 100’000 Sprays und somit 70 Prozent unseres Lagerbestandes abgesetzt», sagte Bernhard Wegmüller, Marketing-Chef beim Schweiz. Serum- und Impfinstitut (Berna). Das Institut will nächstes Jahr doppelt soviel verkaufen und den Nasenspray auch nach Deutschland exportieren.

Gut, aber teuer

Wie Amos Miozzari, Assistent am Universitätsspital Lausanne, sagte, gilt die Impfung über den Nasenspray laut Studien als sehr effizient. Langfristig hält er sie für bisherigen Impfungen gleichwertig.

Einzige unerwünschte Nebenwirkung könne eine Erkältung sein, zudem sei der Spray gegenüber einer bisherigen Impfspritze rund 40 Franken teurer und kostet rund 60 Franken.

swissinfo und Agenturen

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