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Platz da – Le Tour kommt in die Schweiz!

Zwei Etappen und fast 400 Kilometer auf Schweizer Strassen - eine grosse Herausforderung für die Kantonspolizeien in Sachen Streckensicherung. myswitzerland.com

Vom 18. bis 20. Juli rollt die Tour de France, das grösste Radrennen der Welt, durch die Schweiz. Möglich wird diese grosse Sommerparty rund ums Velo aber erst durch einen föderalistisch-demokratischen Kraftakt, muss doch jede befahrene Gemeinde ihr Ok zur Tour-Vorbeifahrt geben.

Am Montag, 18. Juli, trifft die Tour Externer Linkin der Bundesstadt BernExterner Link ein. Nach einem Ruhetag zieht der Tross am Mittwoch ins Wallis, wo sich auf der Staumauer von Finhaut-EmossonExterner Link, auf 2000 Meter über Meer, die Bergspezialisten in Szene setzen können.

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Das ist die Story: “Bienvenue Le Tour de France in der Schweiz”: Da ist viel föderalistisches Fingerspitzengefühl gefragt, denn sagt eine Gemeinde “Non” zur Sperrung ihrer Strasse, würde der ganze Etappenplan durcheinander gewirbelt. 

Die Tour auf den Strassen der Kantone Waadt, Neuenburg, Freiburg, Bern und Wallis: Das ist für Alexander TschäppätExterner Link vor allem eine grosse “Übung in Föderalismus und Demokratie”. Der Berner Stadtpräsident erfüllte sich mit dem erstmaligen Halt der TdF in Bern eine langgehegte Vision. Dies passend zum baldigen Ende seiner 12-jährigen Amtszeit.

“Die fünf Kantone, durch welche die Tour führt, müssen bei der Organisation der Streckensicherung zusammenspannen. Und ich kann sagen, dass die Zusammenarbeit der Polizeien und Strassenverkehrsämter gut funktioniert”, zieht Tschäppät gegenüber swissinfo.ch eine positive Zwischenbilanz. Die Kosten dafür betragen im Kanton Bern 1,7 Mio. Franken, getragen werden sie von der Kasse des Kantons.

Alle für ein Rennen

Beteiligt an der Übung sind neben der Stadt Bern und den Kantonen insbesondere auch die Gemeinden, durch die der Tross vorüberzieht. Allein im Kanton Bern sind es deren 40. Denn die Gemeinden sind es, welche gemäss föderalistischem Prinzip die Hohheit über ihr Gebiet innehaben.

“Alle haben mitgemacht, wenn auch anfangs nicht alle mit derselben Begeisterung”, freut sich Tschäppät über den gelungenen Schulterschluss.

Umgekehrt gedacht: Mit einem “Nein” hätte eine einzige Schweizer Gemeinde die Etappenpläne der französischen Organisatoren des drittgrössten Sportereignisses der Welt über den Haufen werfen können.

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