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Schweizer Student springt aus einem Heissluftballon in den Genfersee

Ein Mann springt aus einem Heissluftballonkorb in einen See
Lucien Charlon beim Sprung aus einem Heissluftballonkorb in 25 Metern Höhe. RTS - Michael Lapaire

Mit einem so genannten «Døds» – wörtlich «Todessprung» – aus einem Heissluftballon hat Lucien Charlon, Athlet und Student aus dem Kanton Waadt, diesen Sommer für eine Weltpremiere gesorgt. Der junge Mann stürzte sich 25 Meter über dem Genfersee vor Lausanne ins Wasser – ein Kunststück, welches das Westschweizer Fernsehen RTS in einer Dokumentation beleuchtet.

Am 24. Juni 2025 schrieb Lucien Charlon Geschichte im «Døds», einem Risikosport, der dem Klippenspringen ähnelt. Zum ersten Mal führte ein Athlet einen Sprung mit Figur aus einem Heissluftballon aus, aus 25 Metern Höhe.

Sehen Sie hier die Dokumentation «Døds, le saut de la mort» des Westschweizer Fernsehens RTS (auf Französisch):

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Das Kunststück fand vor dem Schwimmbad Bellerive in Lausanne statt, in einer Zone, wo der Genfersee etwa fünf Meter tief ist. Dieser bei Tagesanbruch ausgeführte Sprung stellte eine zusätzliche Herausforderung dar: das völlige Fehlen visueller Orientierungspunkte.

«Normalerweise habe ich Bäume oder Felsen zur Orientierung. Dort gab es nichts. Es war schrecklich! Ich hatte das Gefühl, 60 Meter über dem Wasser zu sein», erzählt der junge Waadtländer in der Doku.

Ein Sport mit hohem Risiko

«Døds» oder «Death Diving» bedeutet wörtlich «Todessprung». Die Athletinnen und Athleten stürzen sich von Klippen, Brücken oder Plattformen und nehmen eine «Garnelen»-Position ein, bevor sie ins Wasser eintauchen.

Diese Technik reduziert den Aufprall eines Sturzes. Die Aufprallgeschwindigkeit kann 80 km/h übersteigen. Die Gefahren bleiben jedoch beträchtlich: Bei Sprüngen aus Höhen von über 20 Metern setzen sich die Waghalsigen dem Risiko von Bewusstlosigkeit, inneren Blutungen oder schweren Gelenkverletzungen aus.

Um sich davor zu schützen, trainiert Lucien Charlon regelmässig. Der Student an der Universität Lausanne stürzt sich dabei aus immer grösseren Höhen ins Wasser.

«Am Anfang der Saison ist meine Haut bei jedem Aufprall ganz blau. Dann gewöhnt sich mein Körper daran. Und am Ende der Saison spüre ich nichts mehr», sagt der «Dødser», der vor einem Jahr eine Wirbelstauchung erlitten hat.

Ein Mann springt in einen See, im Hintergrund eine hohe Wasserfontäne
Lucien Charlon trainiert im März 2025 im Bains des Pâquis in Genf. RTS – Michael Lapaire

Sein französischer Freund Côme Girardot, vierfacher Weltrekordhalter im «Døds», verletzte sich im August 2025 auf Mallorca bei einem Sprung aus 34 Metern Höhe schwer am Rücken. Sofort in Spanien operiert, entging er knapp dem Schlimmsten. Er kam mit einigen Schrauben im Rücken davon.

Zwischen Rekorden und neuen Herausforderungen

Mit dem Sprungprojekt von einem Ballon aus hat Lucien Charlon einen neuen Weg eingeschlagen – und eine Wende vollzogen.

Der Schweizer war bereits Weltrekordhalter – mit einem «Døds» Freestyle aus 41,6 Metern vom Viadukt du Day in Vallorbe (Kanton Waadt) am 25. August 2024.

Inzwischen hat ihn aber der Deutsche Chucko übertroffen. Dieser führte im Juni 2025 einen klassischen «Døds» aus 48,7 Metern aus.

Nun hat sich Charlon vom Rekordrennen abgewendet: «Ich ziele lieber auf ästhetischere und technischere Ziele ab, wie diesen Heissluftballon-Sprung, anstatt immer höhere und gefährlichere Sprünge zu suchen.»

Augenzwinkernd fügt er an: «Es war meine erste Fahrt mit einem Heissluftballon. Und ich bin gewiss mit dem Ballon aufgestiegen… aber nie gelandet.»

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Übertragung aus dem Französischen mithilfe von Deepl: Christian Raaflaub

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