
Die Gemeinde Mels gibt Kunstprojekt eine herbe Abfuhr
(Keystone-SDA) Mels SG – Die Bevölkerung der Gemeinde Mels im Sarganserland will vom Projekt «Denkpause» der St. Galler Künstler Frank und Patrik Riklin nichts wissen. Die Idee, einen Monat lang jeweils zehn Minuten pro Tag den Strom zu kappen, erlitt in Mels eine herbe Abfuhr.
Frank Riklin bezeichnete das Resultat der informellen Abstimmung als «niederschmetternd»: Nur 56 Personen stimmten für die «Denkpause», 636 waren dagegen. Die Künstler-Zwillinge hatten in den vergangenen zwei Wochen rund 7000 Stimmzettel persönlich in der Gemeinde verteilt.
Dabei erlebten sie die Stimmung im Dorf hautnah mit, «von unerwarteten Komplizenschaften über spontane Kaffeekränzchen bis hin zur dramatischen Flucht übers Feld», wie die Künstler mitteilten. Nun wurde die Urne beim Brunnen auf dem Dorfplatz geleert und wurden die Stimmen ausgezählt.
Der Melser Gemeinderat hatte der «Denkpause» bereits früher eine Absage erteilt. Dass in Mels der Strom nicht ausgeschaltet werden dürfe, sei schade, sagte Patrik Riklin gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Er habe dafür aus Deutschland eine Anfrage für eine ähnliche Aktion erhalten.
Frank und Patrik Riklin erregten schon früher mit originellen Projekten Aufsehen. So eröffneten sie in einem Zivilschutz-Bunker in Teufen AR ein «Null-Stern-Hotel» oder luden Behörden der kleinsten Gemeinden aus mehreren Ländern zum «Gipfeltreffen» auf einen Ostschweizer Berg ein.