
Fäsenstaubtunnel in Schaffhausen erst nach 2045 wieder aktuell
Der ETH-Bericht "Verkehr 45", der am Donnerstag publiziert wurde, bringt für den Kanton Schaffhausen einen Dämpfer. Die zweite Röhre des Fäsenstaubtunnels auf der A4 hat gemäss Bericht momentan keine Priorität.
(Keystone-SDA) Erst nach 2045 würde dieses Projekt wieder aktuell, heisst es im Bericht. Die zweite Röhre des Fäsenstaubtunnels war Teil der Autobahnprojekte, die im November 2024 an der Urne gescheitert waren.
Im Mai dieses Jahres nahm das Kantonsparlament einen neuen Anlauf für dieses Projekt. Es beschloss eine Standesinitiative, die den Bund zum Handeln auffordern sollte. Baudirektor Martin Kessler (FDP) dämpfte die Erwartungen aber bereits damals in der Ratsdebatte.
Für eine baldige Neuauflage sehe es derzeit nicht gut aus, sagte er. Der Bund treibe stattdessen den geplanten Bau eines Sicherheitsstollens voran. Dieser sei aus Sicherheitsgründen notwendig, wenn nicht in absehbarer Zeit eine zweite Röhre gebaut werde. Sollte der Sicherheitsstollen tatsächlich realisiert werden, wäre der Bau einer zweiten Röhre für längere Zeit vom Tisch.
Einzelne Quartiere stärker belastet
Unbestritten ist, dass der Bau einer zweiten Röhre einzelne Stadtquartiere voraussichtlich stärker als bisher belasten würde, weil es zu Änderungen bei den Anschlüssen käme. Insgesamt aber würde die Stadt von einer Entlastung profitieren.
Bereits aktuell ist der Fäsenstaubtunnel zu den Stosszeiten regelmässig überlastet, was zunehmend zu Ausweichverkehr durch die Stadt führt. Muss der Tunnel während der Stosszeit wegen eines Unfalls gesperrt werden, führt dies innert kurzer Zeit zu Staus in und um Schaffhausen. Gemäss den Verkehrsprognosen wird sich diese Problematik in den kommenden Jahren verschärfen.