EU-Zinsbesteuerung – die wichtigsten Punkte

Hintergrund

Die wichtigsten Punkte lauten:

– Zwölf EU-Länder, darunter Deutschland, werden vom 1. Januar
2004 an Informationen über Zinserträge auf Ausländerkonten an die EU-Partner weiterleiten.

– Österreich, Luxemburg und Belgien bewahren hingegen zunächst
ihr Bankgeheimnis und erheben eine Quellensteuer: 15 Prozent von 2004 an, 20 Prozent von 2007 an und 35 Prozent von 2010 an. Drei Viertel dieser Steuereinnahmen gehen dann an die Heimatstaaten der ausländischen Sparer.

– Sobald das Nicht-EU-Land Schweiz, das ebenfalls sein
Bankgeheimnis wahrt, entsprechend den Regeln der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zumindest auf Anfrage Mitteilungen über ausländische Sparer herausgibt, werden sich auch Österreich, Belgien und Luxemburg dem System der routinemässigen Kontrollmitteilungen anschliessen.

– Mit der Schweiz sowie Liechtenstein, Andorra, San Marino und
Monaco werden baldige Abkommen angestrebt. Diese Länder sollen dann die gleichen Steuersätze anwenden wie Luxemburg, Österreich und Belgien. Drei Viertel der Steuereinnahmen sollen ebenfalls in die Heimatländer der auswärtigen Sparer gehen.

– Steuerehrliche Sparer sollen nicht benachteiligt werden. Falls
beispielsweise ein deutscher Sparer seine in Luxemburg erzielten Zinserträge in seiner Heimat deklariert, soll er zu dem dort geltenden Satz besteuert werden – in Deutschland werden dies aller Voraussicht nach 25 Prozent sein. Der Sparer kann dazu entweder in Deutschland direkt besteuert werden oder die Differenz zum Luxemburger Steuersatz zurückerhalten.

swissinfo und Agenturen