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Schweizer forschen für sicherere Eisenbahnbrücken

Intercity-Zug auf dem Grandfey-Viadukt bei Freiburg. SBB/CFF/FFS

Zwei Schweizer Forschungs-Institute beteiligen sich an einem EU-Projekt für mehr Sicherheit von Eisenbahnbrücken.

Im Vordergrund der Schweizer Arbeiten stehen die elektronische Überwachung der Bauwerke generell sowie die Ermüdung von Stahlbeton im Speziellen.

Schnellere Züge, höhere Lasten und dichtere Fahrpläne sollen es in Europa schon bald ermöglichen, den Personenverkehr auf dem bestehenden Schienennetz zu verdoppeln und den Güterverkehr zu verdreifachen.

Um gleichzeitig die Sicherheit der bestehenden, häufig mehr als 50 Jahre alten Bahnbrücken zu gewährleisten, hat die Europäische Union (EU) Ende 2003 das Forschungsprojekt “Sustainable Bridges” lanciert.

Ziel des bis 2007 laufenden Projektes ist es, Lösungen zu finden, mit denen die Kapazitäten der bestehenden Infrastruktur besser ausgenutzt und der Unterhalt möglichst effizient gestaltet werden kann.

Leitende Funktion

Bei “Sustainable Bridges” spielt auch die Schweiz eine wichtige Rolle: Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) einerseits sollen Methoden entwickeln, mit denen die elektronische Überwachung der Eisenbahnbrücken optimiert werden kann.

Aufgabe der Fachleute der Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) andererseits ist es, das Problem der Ermüdungssicherheit von Stahlbetonbrücken anzugehen.

Die Schweizer forschen dabei nicht nur mit, sondern leiten als Experten die beiden entsprechenden Arbeitsgruppen des EU-Projekts, dessen Titel in der Übersetzung “nachhaltige Brücken” lautet.

Altes Schienennetz

Der europäische Bahnverkehr hat den Spagat zwischen geplanter Kapazitätssteigerung und veralteter Schienen-Infrastruktur zu bewältigen. Viele europäische Bahnbrücken sind alt und befinden sich in einem schlechten Zustand. Dies stellt die Bahnbetreiber vor grosse Probleme.

Verbesserte Überwachungs- und Instandsetzungs-Massnahmen würden es in vielen Fällen gestatten, teure Sanierungen zu umgehen und grosse Beeinträchtigungen des Schienenverkehrs zu vermeiden. Neuere Bahnbrücken, die für geringere Lasten ausgelegt wurden, verfügen in der Regel über bedeutende ungenutzte Kapazitätsreserven.

Grosses Sparpotenzial

Dank den im Projekt “Sustainable Bridges” angestrebten verfeinerten neuen Mess- und Analysemethoden würden sich auch bei ihnen unnötige teure Verstärkungs-Massnahmen vermeiden lassen, hoffen EU und Bahnunternehmen.

Der geschätzte Wert aller europäischen Bahnbrücken beläuft sich auf 50 Milliarden Euro. Die im Projekt entwickelten Methoden sollen es erlauben, insgesamt Kosten in Milliardenhöhe einzusparen.

swissinfo und Agenturen

“Sustainable Bridges” läuft von 2003 bis 2007.
Der Wert aller europäischen Bahnbrücken wird auf 50 Mrd. Euro geschätzt.
Mit den Erkenntnissen aus dem Programm sollen insgesamt Kosten in Milliardenhöhe eingespart werden.

Die Schweiz ist an “Sustainable Bridges”, dem EU-Projekt für mehr Sicherheit von Eisenbahnbrücken, beteiligt.

Ziel ist die Optimierung des EU-Schienennetzes im Hinblick auf den geplanten Zug-Mehrverkehr.

Die Empa forscht im Bereich elektronische Überwachung der Bauten.

Die EPFL soll die Kontrolle der Ermüdungssicherheit von Stahlbetonbrücken optimieren.

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