The Swiss voice in the world since 1935

Fischenthal: Ja zur Rettung von Spital Wetzikon – Nein zu Evolva

Keystone-SDA

Die Gemeinde Fischenthal hat am Dienstagabend als erste der zwölf Aktionärsgemeinden dem Rettungsbeitrag für das Spital Wetzikon zugestimmt. Die Aktionärsgemeinschaft lehnte ebenfalls am Abend das Kaufangebot der ehemaligen Biotechfirma Evolva für alle Spitalaktien ab.

(Keystone-SDA) Die Stimmberechtigten sprachen sich mit grossem Mehr dafür aus, wie die Gemeindeschreiberin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Für die Gemeinde Fischenthal mit einem Aktienanteil von 2,56 Prozent ist eine Beteiligung von 1,28 Millionen Franken vorgesehen. Insgesamt sollen die zwölf Aktionärsgemeinden 50 Millionen Franken einschiessen.

Das Spital erhält das Geld allerdings nur dann, wenn die Sanierung durch die Unterzeichnung des Nachlassvertrags tatsächlich zustande kommt. Die zwölf Aktionärsgemeinden lassen ihre Stimmberechtigten bis im November über den Rettungsbetrag entscheiden, je nach Organisation der Gemeinde an der Urne oder an Gemeindeversammlungen.

Mit der Schweiz verbunden

Evolva-Angebot abgelehnt

Am Dienstagabend lehnten die Aktionärsgemeinden das kürzlich vom ehemaligen Biotechnologieunternehmen Evolva vorgelegte Übernahmeangebot geschlossen ab. Für fünf Millionen Franken wollte die Baselbieter Evolva alle Aktien der GZO Spital Wetzikon AG übernehmen. Die Aktionäre halten lieber am Sanierungsplan fest, wie sie mitteilten.

Die Evolva sei eine leere Unternehmenshülle im Besitz internationaler Investoren ohne Erfahrung im Spitalwesen, hiess es in einer Mitteilung. Auch verpflichte sich die Firma nicht zum Weiterbetrieb des Spitals und zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland. Die Motivation hinter den Kaufabsichten bleibe «nebulös».

Der bestehende Sanierungsplan der GZO und der an ihr beteiligten Gemeinden sei transparent, generiere das nötige Aktienkapital und stelle die eindeutig bessere Lösung für alle Parteien dar.

Der Plan liege im Interesse einer bedarfsgerechten und wohnortnahen Grundversorgung. Das Angebot lehnten auch die Exekutiven von Rüti und Bubikon ab, welche sich gegen die Kredite zur Refinanzierung der GZO Wetzikon wehren.

Zehn Gemeinderäte für Kredite

Hinter den Kreditvorlagen stehen hingegen die Exekutiven von Wetzikon, Hinwil, Wald, Gossau, Dürnten, Bauma, Bäretswil, Grüningen, Fischenthal und Seegräben. Sie empfehlen ihrer Stimmbevölkerung die Annahme.

Das Spital Wetzikon befindet sich seit Ende April vergangenen Jahres in Nachlassstundung und versucht, einen Konkurs abzuwenden. Das Spital bat bei der Gesundheitsdirektion um ein Darlehen von 180 Millionen Franken. Der Kanton lehnte das Gesuch jedoch ab.

Das Spital im Oberland hat 150 Betten und beschäftigt rund 900 Mitarbeitende. Der Betrieb läuft trotz finanzieller Schieflage normal weiter.

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft