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FR/Schnelle Lösung für Dexia – Top-Rating nicht in Gefahr

PARIS (awp international) – Über die Zukunft der schwer angeschlagenen belgisch-französischen Bank Dexia Banque soll es noch in dieser Woche Klarheit geben. «Ich denke, dass morgen (Donnerstag) eine Lösung gefunden sein dürfte», sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister François Baroin am Mittwoch dem Radiosender RTL. Dexia werde fraglos nicht in dem derzeitigen Zustand weiterexistieren können.
Dexia gilt als erste europäische Bank, die Opfer der aktuellen Schulden- und Finanzkrise wird. Die belgische Regierung hatte am späten Dienstagabend angekündigt, dass das Institut eine sogenannte «Bad Bank» bekommen solle. In einer solchen Abwicklungsanstalt könnten die Altlasten des Geldhauses ausgelagert werden. Nach Angaben von Baroin vom Mittwoch könnten die französische Staatsbank CDC und die französische Postbank dann das Kommunalfinanzierungsgeschäft von Dexia übernehmen. Das Finanzinstitut würde damit zerschlagen.
Dexia beschäftigt rund 35 000 Mitarbeitern und gehört in Belgien und Luxemburg zu den drei grössten Banken im Privat- und Geschäftskundengeschäft. In Frankreich und Belgien ist sie zudem einer der grossen Finanzdienstleister für die Kommunal- und Infrastrukturfinanzierung. In der Türkei besitzt sie die Deniz-Bank mit rund 500 Niederlassungen.
LIQUIDITÄTSPROBLEME
Als Hauptgründe für die Schieflage der Dexia-Gruppe gelten Liquiditätsprobleme sowie die Kreditklemme durch das gegenseitige Misstrauen der Banken untereinander. Dexia hatte schon im Zuge der Finanzkrise 2008 staatliche Hilfe gebraucht.
In Frankreich wurde am Mittwochmorgen erneut versucht, nervöse Anleger zu beruhigen. «Wir werden unsere Banken niemals fallen lassen», betonte der Generalsekretär der Regierungspartei UMP, Jean-François Copé. Zentralbank-Chef Christian Noyer wies Befürchtungen zurück, dass Staatshilfen für Dexia zu einer Herabstufung der bislang hervorragenden französischen Kreditwürdigkeit führen könnten. Solche Vermutungen seien übertrieben und falsch, sagte Noyer dem Sender «Europe 1». Andere Institute seien nicht bedroht, die Lage sei insgesamt stabil./aha/DP/stk

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