Tag der jüdischen Kultur

Die Schweiz feierte - wie 20 andere europäische Länder - den Europäischen Tag der jüdischen Kultur - mit Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen und Konferenzen.
Genf, dessen israelitische Gemeinde derzeit ihr 150-jähriges Bestehen feiert, beging den dritten Europäischen Tag der jüdischen Kultur am Sonntag besonders feierlich mit speziellen Zeremonien in verschiedenen Synagogen.
Am Festakt in der Synagoge Beth Yaakov nahm unter anderem Expo-Präsidentin Nelly Wenger teil. Bundesrätin Ruth Dreifuss sandte eine Grussbotschaft.
Preis der Menschlichkeit an Dorf in Israel
Auf der Arteplage der Expo.02 in Yverdon fand das Festival der jüdischen Musik statt. Zudem wurde dort der Preis der Menschlichkeit verliehen. Er geht an das Friedensdorf Neve Shalom in Israel, wo seit 1972 israelische und palästinensische Bürger Israels miteinander leben. Der Preis ist mit 10’000 Franken dotiert.
Zürich wartete mit einem reichhaltigen Programm auf: eine Fragerunde zum Judentum, ein Referat zur jüdischen Kochkunst, jiddische Gedichte und eine Einführung in die Kabbala – eine mit Buchstaben- und Zahlendeutung arbeitende jüdische Geheimlehre, die vor allem im Mittelalter stark verbreitet war.
In Basel hatten das Jüdische Museum und das Institut für jüdische Studien Tag der Offenen Tür. In Biel und La Chaux-de-Fonds boten die Synagogen Führungen an.
Nichtjuden mit Judentum vertraut machen
Der Europäische Tag der jüdischen Kultur begann 1996 als Tag der Offenen Tür im elsässischen Departement Bas-Rhin. Ziel des Tages ist es, die nichtjüdische Bevölkerung mit dem historischen Erbe und den kulturellen Traditionen des Judentums vertraut zu machen.
Im Jahre 1999 wurden bereits in ganz Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Italien und Spanien jüdische Kulturtage durchgeführt.
Mittlerweile beteiligen sich daran fast alle europäischen Länder, ausser Finnland, Norwegen, Irland und einigen ehemaligen Ostblock-Staaten.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch