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Kaba-Aktionäre sagen ja zur Fusion mit Dorma

(Keystone-SDA) Mit dem heutigen Tag öffnet sich beim Schliesstechnikkonzern Kaba eine neue Tür: Die Aktionäre haben an der ausserordentlichen Generalversammlung grünes Licht gegeben für den Zusammenschluss mit der deutschen Dorma.

Voraussetzung für den Zusammenschluss war, dass auch eine Reihe von Statutenänderungen beschlossen wurden. Alle diese Anträge wurden mit grossem Mehr angenommen. Zudem stimmten die Aktionäre für ihre Sonderdividende von 50 Franken pro Aktie.

Mit der Schweiz verbunden

Oppositionelle Voten gab es nicht. Nur vereinzelt stellten Aktionäre Fragen – etwa, warum das fusionierte Unternehmen «Dorma+Kaba» heisst und nicht umgekehrt. «Auch wenn wir aus Schweizer Sicht anders denken, aber Dorma ist weltweit die besser bekannte Marke. Zudem steht das D früher im Alphabet», sagte Kaba-Verwaltungsratspräsident Ulrich Graf.

Neubesetzung des Verwaltungsrates

Mit dem Zusammenschluss haben die Aktionäre auch den Verwaltungsrat neu besetzt, in dem nun auch die Familienaktionäre von Dorma vertreten sind. Präsident des fusionierten Unternehmen wird Ulrich Graf.

Mit dem Zusammenschluss entsteht das global drittgrössten Unternehmen der Branche. Das deutsche Familienunternehmen und Kaba kommen zusammen auf einen Umsatz von 1,9 Mrd. Euro. Beide Partner betonen die industrielle Logik dieser Fusion.

Die Firmen sind in ähnlichen Geschäftsfeldern tätig. Das bekannteste Produkt von Kaba ist wohl der Kaba-Sicherheitsschlüssel. Doch das Unternehmen bietet auch ganze Schliess- und Sicherheitssysteme für Private und öffentliche Einrichtungen an. Auch Systeme für die Zutrittskontrollen gehören dazu. Auch Dorma liefert Sicherungstechniken, aber auch Schlösser aller Art sowie Schiebetüren.

Stellenabbau

Die Produktepalette ergänzt sich gemäss den Unternehmen ideal. Dennoch gibt es Doppelspurigkeiten. 800 Stellen werden darum in den nächsten vier Jahren abgebaut. Wo gekürzt wird, steht noch nicht fest. Dorma beschäftigt 7200 Personen, Kaba etwa 9000.

Kunden – beispielsweise Architekten – müssen daher für Tür- und Schliesssysteme nicht mehr zwei verschiedene Unternehmen aufsuchen, sondern nur noch eines. Im Jargon spricht man vom «One-stop-shop». Auch regional ergänzen sich die beiden Firmen. Kaba ist vermehrt in den USA tätig, Dorma in Asien und im Pazifikraum. Die Kostensynergien belaufen sich auf 60 bis 70 Mio. Fr. jährlich.

Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in Rümlang haben und an der Schweizer Börse SIX kotiert sein. Kaba-Chef Riet Cadonau ist als Unternehmenschef vorgesehen.

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