
Kanton Basel-Stadt erhält 17 Notfalltreffpunkte mit Funksäulen

Im Falle eines unvorhergesehen Ereignisses mit Stromausfall stehen im Kanton Basel-Stadt ab sofort 17 Notfalltreffpunkte (NTP) bereit. Diese verfügen auch über eine Notrufsäule, die ohne Stromanschluss funktionieren, wie Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) am Donnerstag bekanntgab.
(Keystone-SDA) NTP sind Standorte, an denen die Bevölkerung in Krisensituationen Informationen und Unterstützung erhält. Sie sind über verschiedene Basler Quartiere sowie Riehen und Bettingen verteilt. Viele davon befinden sich in der Nähe von Schulhäusern. Nur bei aussergewöhnlichen Ereignissen und bei einem Ausfall von Telekommunikation und Strom kommen sie zum Einsatz.
Die Initiative dafür kam vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz, wie Eymann vor den Medien sagte. Die Erfahrungen aus der Covid-Pandemie und der Strommangellage im Zuge des Kriegs in der Ukraine hätten dazu beigetragen, dieses Vorhaben in den Kantonen zu forcieren.
Notrufe 72 Stunden ohne Strom möglich
Dank einer Batterie kommen die Funk-Notrufsäulen 72 Stunden ohne Stromanschluss aus, wie Projektleiter Reto Scacchi erklärte. Da in Basel-Stadt der Entscheid für eine Kombination aus NTP und Notrufsäule fiel, nahm die Umsetzung im Vergleich zu anderen Kantonen Zeit in Anspruch. Schliesslich mussten die einzelnen Installationen durch elf Instanzen.
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) wird morgen Freitag einen Flyer zum Aufbewahren mit allen NTP-Standorten an alle Haushalte schicken. Damit sollen die Menschen auch über einen analogen Weg erfahren, wie in einem Krisenfall vorzugehen ist. Die Kosten für die NTP bewegen sich gemäss JSD in einem niedrigen sechsstelligen Bereich.
Bei einem Test vor den Medien wollte die Notrufsäule beim Theodorskirchplatz trotz mehrerer Anläufe nicht anspringen. Eine automatische Stimme gab zur Antwort, dass keine Verbindung aufgebaut werden könne.
Grund für Notruf-Blockade ist geklärt
Das JSD ging anschliessend dieser Sache nach und gab den Grund dafür bekannt. Während der Inbetriebnahme der Säulen stellte das JSD fest, dass die dort getätigten Notrufe zusätzlich bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei eingingen. Das war nicht so vorgesehen, da dies den Betrieb beeinträchtigte, wie es in einem Communiqué heisst. Diese Notrufe wären ausschliesslich für die Zentrale der Rettung bestimmt gewesen.
Die zuständige Stelle setzte diese Korrektur am Donnerstagmorgen um, sodass Notrufe bei den NTP nicht zugestellt wurden – ausgerechnet während der Präsentation an der Medienkonferenz, wie es weiter heisst. Somit lag kein Fehler des Systems vor, sondern lediglich eine Folge einer einmaligen Umstellung.