Kein Le-Corbusier-Platz in der Europaallee in Zürich
(Keystone-SDA) Die Stadt Zürich verzichtet darauf, einen zentralen Platz im neu entstehenden Stadtteil Europaallee beim Hauptbahnhof nach dem Architekten Le Corbusier zu benennen. Dieser soll stattdessen im Seefeld-Quartier geehrt werden.
Der Platz in der Europaallee werde «Europaplatz» heissen, teilte der Stadtrat am Donnerstag mit. Diese Benennung mache Sinn, da der Platz in direkter Verlängerung zur Europaallee liege.
Im November 2007 hatte der Stadtrat beschlossen, den entsprechenden Platz nach Le Corbusier zu benennen. In der Zwischenzeit war der Architekt jedoch insbesondere wegen seiner antisemitischen Haltung in die Schlagzeilen geraten. Der Stadtrat beschloss darauf, seinen Entscheid noch einmal zu überprüfen.
Seinen jetzigen Entscheid begründete der Stadtrat damit, dass die Bauarbeiten in der Europaallee bereits weit fortgeschritten und die SBB «an einem baldigen Entscheid interessiert» seien. Da es innert kurzer Zeit nicht möglich sei, «eine historische Abklärung und umfassende Beurteilung» vorzunehmen, habe man beschlossen, dem Platz einen anderen Namen zu geben.
Im Gegenzug fasse der Stadtrat ins Auge, Le Corbusier in der Nähe des Heid Weber Museums/Centre Le Corbusier im Seefeld-Quartier mit einer «Benennung» zu ehren, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Strassenbenennungskommission sehe vor, mehrere Varianten rund um das Gebäude zu prüfen.