
Klage gegen hochrangige Manager der Bank Goldman Sachs
(Keystone-SDA) New York – Nach der US-Börsenaufsicht SEC haben nun auch Aktionäre hochrangige Manager der Bank Goldman Sachs verklagt. In zwei in New York eingereichten Klagen wird Goldman-Chef Lloyd Blankfein und dem gesamten Führungsgremium der Bank eine systematische Verletzung der Aufsichtspflichten vorgeworfen.
Die Beklagten hätten riskante Transaktionen mit verbrieften Hypothekenkrediten zugelassen, ohne genau zu prüfen, wie die komplexen Produkte strukturiert und vermarktet worden seien. Zudem hätten sie es versäumt, Interessenskonflikten vorzubeugen.
Diese Verfehlungen hätten der Bank Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe aufgebürdet und den Ruf des Geldhauses schwer beschädigt. Ein Goldman-Sprecher wollte sich am Freitag nicht zu den Klagen äussern.
Die SEC wirft Goldman Sachs und einem führenden Manager der Bank Betrug bei der Vermarktung von auf Hypothekenkreditrisiken basierenden Wertpapieren vor. Die Bank habe den Käufern des komplexen Produkts verschwiegen, dass ein an der Zusammenstellung des Portfolios beteiligter Hedgefonds auf einen Verfall der Papiere wettete.
Die Anleger verloren der SEC zufolge durch die Transaktion insgesamt rund eine Milliarde Dollar, während der Hedgefonds in etwa so viel daran verdiente. Rechtsexperten rechnen infolge der SEC-Vorwürfe mit weiteren rechtlichen Schritten gegen die Bank, darunter auch mit Sammelklagen.
Unterdessen will die SEC ihre Entscheidung, Goldman zu verklagen, intern überprüfen. Einige republikanische Abgeordnete vermuten, dass das Vorgehen der SEC politisch motiviert war. Die Klage wurde kurz vor Beginn der formellen Debatte über eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte im Senat bekanntgemacht. Die SEC hat die Vorwürfe zurückgewiesen.