Krise trieb 2009 mehr Deutsche in die Selbstständigkeit
(Keystone-SDA) Frankfurt/Main – Die Wirtschaftskrise hat 2009 in Deutschland laut einer Studie deutlich mehr Menschen in die Selbstständigkeit getrieben. 2009 hätten rund 872’000 Deutsche ein Unternehmen gegründet – ein Zehntel mehr als im Jahr zuvor, teilte die bundeseigene Förderbank KfW am Montag mit.
397’000 Gründer hätten mit dem Beginn der Selbständigkeit sogar alles auf eine Karte gesetzt und übten ihre Tätigkeit im Vollerwerb aus. Jeder fünfte Gründer im vergangenen Jahr sei zuvor arbeitslos gewesen, teilte die KfW mit.
Die Krise habe auf diese Gruppe «offenbar besonders stark» gewirkt, analysierte die KfW. Unter jenen Gründern, die zum Vollerwerb in die Selbstständigkeit gestartet seien, sei vorher die Hälfte langzeitarbeitslos gewesen.
Jedoch habe auch eine erhebliche Zahl von Gründern die Wirtschaftskrise als Chance begriffen und sei deswegen den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen, teilte die KfW mit. Ein Fünftel der Gründer habe die Krise in der Studie «explizit» als Chance bezeichnet.
Neu gegründete Unternehmen überlebten aber häufig noch immer nicht lange, teilte die KfW mit. Ein Viertel aller Neugründungen verschwinde nach spätestens drei Jahren wieder vom Markt. Jedoch zeige sich, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit mit der Höhe der eingesetzten Mittel bei der Gründung steige.