Die Ausstellung von Bildern aus der Gurlitt-Sammlung im Kunstmuseum Bern stiess auf grosses Interesse.
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Im Kunstmuseum Bern ist die zweite Ausstellung mit Bildern aus dem Kunstfund Gurlitt eröffnet worden. Die Sammlung enthält auch von Nazis geraubte Werke.
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Cornelius Gurlitt war der zurückgezogen lebende Sohn eines Nazi-Kunsthändlers. 2012 entdeckte die deutsche Steuerbehörde in Gurlitts kleiner Wohnung in München eine Bildersammlung von unschätzbarem Wert. Gurlitt hatte die Sammlung von seinem Vater geerbt und vom heimlichen Verkauf einzelner Stücke gelebt.
Als Gurlitt 2014 starb, überliess er die gesamte Sammlung dem Berner Kunstmuseum, was die Institution völlig überraschte.
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Gurlitt-Sammlung wird ausgestellt
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Einige der in der Ausstellung «Bestandsaufnahme Gurlitt, Teil 2» in Bern gezeigten Werke.
Die Sammlung wurde in einer zweigeteilten Ausstellung gezeigt. Beide Teile wurden Ende 2017 in Bern und Bonn eröffnet.
Im vergangenen Jahr zeigte das Kunstmuseum in Bern eine Ausstellung mit Werken, die vom NS-Regime als «entartete Kunst» bezeichnet wurden. Diese ist nun nach Bonn umgezogen, während die ursprünglich in Bonn gezeigte Ausstellung zum Thema Nazi-Kunstdiebstahl jetzt in Bern zu sehen ist.
Die Sammlung Gurlitt umfasst 1557 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Zeichnungen von Henri Matisse, Max Liebermann, Pablo Picasso, Marc Chagall, Otto Dix und Edgar Degas.
Laut Berner Kunstmuseum handelt es sich bei sechs der Werke um Raubkunst, vier wurden bis heute zurückgegeben, und derzeit gibt es 61 Verdachtsfälle, Stand 18. April 2018.
Obwohl er mütterlicherseits Jude war, wurde er ein Kunsthändler der Nazis und erhielt sogar den Auftrag, Werke für Hitlers «Führermuseum» (ein Kunstmuseums-Komplex, der nie gebaut wurde) zu kaufen.
Die Bilder wurden von jüdischen Familien für einen Bruchteil ihres Wertes gekauft oder unter Zwang beschlagnahmt.
Das Berner Kunstmuseum zeigt auch Bilder, deren Herkunft noch nicht abschliessend geklärt ist. Manche Bilder sind bereits an die rechtmässigen Erben zurückgegeben worden und befinden sich als Leihgabe in der Ausstellung.
(Übertragung aus dem Englischen: Sibilla Bondolfi)
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