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Montreux Jazz Festival 2000

Am 8. Juli trat Macy Gray erstmals in Montreux auf. Keystone

Al Jarreau, B. B. King, Ute Lemper, Lou Reed, Lionel Richie und Suzanne Vega dominieren das 34. Jazzfestival von Montreux, das vom 7. bis 22. Juli dauert. Die Organisatoren rechnen dieses Jahr mit mehr Publikum aus der deutschsprachigen Schweiz.

Nach alemannischem Geschmack programmiert

„Immer mehr Deutschschweizer pilgern während unseres Festivals an den Genfersee“, freut sich Festivaldirektor Claude Nobs und liess deshalb auch nach alemannischem Geschmack programmieren.

So überraschen vor allem die Auftritte der deutschen Sängerin Ute Lemper (11.07.) sowie der Basler Poprocker Lovebugs (22.07.) im grossen Auditorium Stravinski oder das Engagement des bekanntesten Zürcher DJs Dani König im Jazz-Café. In besagtem Café lässt sich nach den Konzerten die Zeit bis zum ersten morgendlichen Zug bequem überbrücken.

300 Gratis-Konzerte

Um endlich Klarheit mit den Startzeiten der Konzerte zu schaffen, wurden neu unter der Woche in der Stravinski-Halle nur zwei grosse Konzerte pro Abend programmiert, am Wochenende sind es jeweils deren drei.

„Die dritte Gruppe wird um Mitternacht die Bühne betreten“, hofft Nobs den immer wieder bemängelten Verspätungen zuvor zu kommen. Ein weiterer Dorn im Auge ist den Veranstaltern die durch die lokale Polizei durchgeführte Verzeigung von Joint-Rauchern. „Wir sind am abklären, ob das wirklich nötig ist und ob die Bussen von 150 Franken gerechtfertigt sind“, so Nobs.

Improvisationen und Experimente

Neben den gut 100 Konzerten, für die Tickets nötig sind, finden in Montreux traditionsgemäss mehr als 300 Gratis- Konzerte statt. Wie schon in den vergangenen Jahren präsentiert Nobs mit seinem bestens eingespielten Organisationskomitee einen kunterbunten Stilmix aus Rock, Blues, Pop, brasilianischen Rhythmen und Jazz.

Auch Jazz, den das Festival nach wie vor stolz im Namen trägt, wird gespielt – trotz aller Unkenrufe, das Programm werde immer seichter. Saxofonist David Sanborn lädt am 10.07. mit Quartett, Pianist Keith Jarrett mit seinem Trio (17.07.), und Pat Metheny am 20.07. zur Improvisation.

Miles-Davis-Halle

Überraschungen dürften vor allem in der kleineren Miles-Davis- Halle zu erleben sein, wo nach Herzenslust improvisiert und mit den Stilen experimentiert wird.

Da sind es vor allem der japanische Filmmusik-Produzent Ryuichi Sakamoto (09.07.), die isländische Sängerin Emiliana Torrini (18.07.), die bereits als neue Björk gefeiert wird, die Techno-Rocker von Leftfield (21.07.) oder die Drum ’n› Bass- Speerspitze Roni Size (22.07.), welche die Trendscouts auf den Plan rufen werden.

Nicht nur die Trendsetter buchen neuerdings ihre Tickets im Internet. Claude Nobs dazu: „Im letzten Jahr setzten wir bereits einen Drittel aller Billette über unsere Website ab. Das wird sich dieses Jahr noch verstärken.“

swissinfo und Agenturen

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