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Zürcher Festspiele: Open air Kultur an der Bahnhofstrasse

Mit populären Events im öffentlichen Raum werben die Zürcher Festspiele auch dieses Jahr ums grosse Publikum. So verwandelt sich die Bahnhofstrasse in einen Konzertraum, und Mozarts "Zauberflöte" wird live auf den Münsterhof übertragen.

Offiziell eröffnen Hans J. Bär, Präsident des Stiftungsrates, und Stadtpräsident Josef Estermann am 23. Juni in der Tonhalle Zürich die bis zum 16. Juli dauernden Festspiele. Unter der Leitung von Lawrence Foster spielt das Tonhalle-Orchester Werke von Bach, Schönberg und Offenbach.

Am folgenden Tag ertönt der «Big Bang» auf der Bahnhofstrasse. An verschiedenen Orten zu hören sind von 11 bis 17 Uhr unter anderem argentinischer Tango, spanischer Flamenco, Appenzeller Ländlermusik oder Wiener Walzer.

Für das grosse Publikum hat sich die Festpielleitung ein weiteres Geschenk ausgedacht: Mozarts «Zauberflöte» wird am 7. Juli ab 21.30 Uhr bei jeder Witterung live auf eine Grossleinwand auf den Münsterhof übertragen. Die Gratissitzplätze stehen ab 19 Uhr bereit. Bei Regen empfiehlt es sich, eine Pellerine mitzunehmen.

Die geschlossenen Veranstaltungen kommen dieses Jahr ohne thematischen Schwerpunkt aus. Die beiden einzigen Neuinszenierungen sind Alban Bergs Oper «Lulu» (Premiere: 8. Juli) und die Videooper «Memory» im Theater Neumarkt (29. Juni).

Innovatives Programm der Tonhalle

Das innovativste und auch vielseitigste Programm offeriert die Tonhalle. Leitstern der insgesamt 23 Konzerte ist Johann Sebastian Bach, dessen 250. Todestages nächstes Jahr gedacht wird. Zu hören ist eine breite Palette aus Bachs immensem Schaffen. Zudem wird Bachs Werk in Kompositionen der Zweiten Wiener Schule gespiegelt.

Hervorzuheben sind auch vier Orgelkonzerte in der Tonhalle und im Grossmünster. Als Gastorchester kommen etwa John Eliot Gardiner mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists, Nikolaus Harnoncourt mit dem Concentus Musicus, oder Christoph von Dohnanyi mit seinem Philharmonia Orchestra. Für Aufsehen dürfte Stargeiger Nigel Kennedy sorgen, der sich ebenfalls mit Bach auseinandersetzt.

Das Opernhaus spielt neben der «Lulu» acht Inszenierungen sowie zwei Ballette aus dem Repertoire. Eindrücklich wie immer ist das Staraufgebot: Cecilia Bartoli, Vesselina Kasarova, Agnes Baltsa Francisco Araiza, Neil Shicoff, José Carreras und Placido Domingo sind angekündigt.

Elfstündige Theaterschlacht

Als Theatergastspiele kommen zwei grosse Brocken nach Zürich. Im Stadthof 11 zeigt Frank Castorf von der Volksbühne Berlin die Dostojewski Adaptation «Dämonen» (24./25. Juni), und in der Gessnerallee ist der Flame Luk Perceval mit seinen elfstündigen «Schlachten», einem Zusammenzug der Skakespear’schen Rosenkriege, eingeladen (30. Juni/2. Juli).

Weitere Gastspiele kommen aus Wien: Das Burgtheater zeigt Nestroys «Der Färber und sein Zwillingsbruder» (29./30. Juni) und Nestroys/Offenbachs «Häuptling Abendwind» (28. Juni).

Schliesslich bereichern zwei grosse, bereits eröffnete Ausstellungen das Festspielprogramm. Im Kunsthaus sind unter dem Titel «Vollendet – Unvollendet» Gemälde und Aquarelle von Paul Cézanne zu sehen. Und das Museum Rietberg beteiligt sich mit der Ausstellung «Korea – Die alten Königreiche» an den Festspielen.

swissinfo und Agenturen

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