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Doping kann Tour de Suisse schwächen

Davide Rebellin will und wird an der Tour de Suisse starten. Keystone

Der italienische Radsport Verband FCI hat einen Wettkampf-Stopp für all diejenigen Teams angeordnet, die Fahrer beschäftigen, die nach dem Giro unter Doping-Verdacht stehen. Das würde auch ihre Teilnahme an der Tour de Suisse betreffen. Die Teams widersetzten sich allerdings dem Befehl.

Davide Rebellin, Stefano Garzelli oder Wladimir Belli. Diese Spitzenfahrer könnten am Dienstag nicht in Rust (BRD) starten. Würden also der Tour de Suisse, die erstmals in Deutschland beginnt, fehlen.

Die Tour de Suisse-Direktion hofft natürlich, dass die Fahrer kommen. Auf der andern Seite ist die Aufforderung aus Italien bekannt. Immerhin, es geht um Dopingverdacht und um die Frage: Sind die Rennen wirtschaftlich wichtiger, als saubere Fahrer. Ein Ja würde heissen, Doping wird in Kauf genommen wenn nur der Rubel rollt.

«Wir kommen!»

Diese «Gleichung» gilt auch auf Seiten der Teams. Das Alessio-Team aus Italien zum Beispiel ist ein kommerzielles Unternehmen und braucht die Tour de Suisse genauso wie die Tour das Alessio-Team. Deshalb sagt Alessio-Boss Bruno Cenghialta betont selbstlos: «Wir gehen im Ausland an den Start: Der Stopp schadet nur den kleinen Rennen.» Damit ist die Tour de Suisse auch gemeint.

Die Verhöre beginnen

Welche Konsequenzen die Verweigerung der Aufforderung aus Italien auch durch andere Teams haben wird, ist wohl auch den Untersuchungs-Behörden nicht so genau klar. Die ersten Verhöre der Verdächtigen nach der Giro-Razzia finden laut «Gazetta dello sport» frühestens Anfang nächster Woche in Florenz statt. Also genau zum Zeitpunkt des Starts der Tour de Suisse.

Ab 18. Juni wird übrigens in Italien kein Rennen mehr stattfinden, bis ein «Ethik-Codex» zur Doping-Bekämpfung verabschiedet ist. Für die Tour de Suisse ist dieser Codex nicht notwendig. Doping Razzien, wie diese in Italien, wird es in der Schweiz nicht geben. Hier gibt es kein Gesetz dafür. Schon deshalb wird es den italienischen Teams in der Schweiz zur Zeit wohler sein als in der Heimat.

swissinfo und Agenturen

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