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LA-Meeting Luzern: Brägger bestätigte WM-Form

Anita Brägger erfreute das Luzerner Publikum. Keystone Archive

Anita Brägger hat beim verregneten Meeting Spitzen-Leichtathletik Luzern ihre WM-Tauglichkeit unter Beweis gestellt. Die 28-jährige Urnerin verfehlte eine Zeit unter zwei Minuten nur knapp. "Sorgenkinder" bleiben Anita Weyermann und Marcel Schelbert zwei Aushängeschilder der Schweizer Leichtathletik.

In 2:00,15 senkte Anita Brägger ihre persönliche Bestzeit um fünf Hundertstel und blieb erneut deutlich unter der WM-Limite. Der Verantstalter hatte mit drei Läuferinnen, die bereits 1:59er-Zeiten gelaufen waren, und der Holländerin Stella Jongmans als Hase ein optimales Feld zusammengestellt.

«Ich laufe nun konstant starke Zeiten. Das ist das Wichtigste», sagte eine zufriedene Brägger. Die Zwei-Minuten-Marke, die in der Schweiz bislang nur Sandra Gasser (1:58,90) und Anita Protti (1:59,98) unterboten haben, seien in einer Woche an der Athletissima in Lausanne oder an der WM in Edmonton fällig.

Zuversicht strahlte von den Schweizer Top-Athleten auch 800-m-Läufer André Bucher aus. Der Lokalmatador bestritt im Hinblick auf den Golden-League-Auftakt vom Freitagabend in Rom über 400 m einen Schnelligkeits-Test und realiserte nebenbei in 47,04 eine Saisonbestleistung. «Alles läuft nach Plan und nun bin ich richtig heiss auf die grossen Rennen», meinte der Olmpiafünfte.

Schelbert und Weyermann suchen nach Erklärungen

Erneut nach Erklärungen rang ein ratloser Marcel Schelbert. Der WM-Bronzemedaillen-Gewinner über 400-m-Hürden lief in 52,43 als Letzter ins Ziel. «Nach meinem Trainingsplan müsste ich nun eine Zeit von 50 Sekunden unterbieten und ich fühle mich auch nicht schlecht. Aber es klappt einfach nicht. Momentan liegt Edmonton weit weg», erklärte er und gab zu Protokoll, dass er nun einfach auf einen Exploit hofft. Die WM-Limite von 49,50 will der Läufer aus Spreitenbach (AG) erstmals am Wochenende an den Schweizer Meisterschaften in Genf attakieren.

Auch 1500-m-Läuferin Anita Weyermann dürfte Anfang August die WM in Edmonton (Ka) nur aus der Ferne verfolgen. In 4:19,73 blieb sie über 20 Sekunden unter ihrer persönlichen Bestzeit. Für die Schlussrunde, die sie in ihren Top-Rennen regelmässig unter 63 Sekunden absolvierte, benötigte die 23-Jährige nun sechs Sekunden mehr. Im Widerspruch zur Leistung standen ihre Aussagen: «Ich hatte ein gutes Gefühl», erklärte sie und sprach davon, dass man auf diesem Lauf aufbauen könne.

Absage der Stars

Luzern, das sich in den vergangenen Jahren als Markenzeichen als attraktives Hürdenmeeting positioniert hat, musste in diesem Jahr kurzfristig gewichtige Absagen in Kauf nehmen. In den Sprints fehlten Olympiasiegerin Olga Schischigina (Kas) und der Sydney-Dritte Mark Crear (USA).

Im strömenden Regen resultierte bei den Männern die bescheidene Siegerzeit von 13,51 Sekunden durch Dudley Dorival (Haiti). Ivan Bitzi blieb im leichten Gegenwind in 13,93 klar über seinen Möglichkeiten und WM-Kandidat Thomas Keller lief gar in 14,14 Sekunden ein.

Somit umfasst die Schweizer WM-Delegation mit Antia Brägger (800 m), Peter Philipp (1500 m) und Christian Belz (3000 m Steeple) zehn Tage vor Qualifikationsschluss bloss drei Läufer. Für Bucher und Sabine Fischer dürfte die Limitenerfüllung in den kommenden Tagen Formsache sein.

Eine international respektable Zeit hingegen lieferte die 100-m-Hürden-Sieger Swetlana Lauchowa (Russ) in 12,75. Bloss fünf Läuferinnen waren in der WM-Saison bislang schneller.

Dubois mit starkem Sprint

Auch die 100 m wurden in letzter Minute ihrer Hauptattraktion beraubt. Die Bahn von Tim Harden (USA), dem amtierenden Hallen-Weltmeister und Stadionrekordhalter in Luzern (9,92 im 1999), blieb leer. Der ehemalige Junioren-Weltmeister Deji Aliu (Nig) gewann in 10,21. Dahinter ereignete sich aus Schweizer Sicht Erfreuliches. Daniel Dubois (LC Zürich) als Siebenter wurde in 10,37 gestoppt. Der bald 30-Jährige rückt in der ewigen Schweizer Bestenliste auf Rang 5 vor. Bloss David Dollé, Kevin Widmer, Stefan Burkhart und Cédric Grand figurieren noch vor ihm.

Bei den Frauen setzte sich Luzerns Stammgast Schanna Pintusewitsch durch. Die 29-jährige Olympia-Fünfte wurde mit Windunterstützung von fast 2 m/s in 11,21 gestoppt. Im Kugelstossen der Männer übertraf von der hochkarätigen amerikanischen Delegation der Olympia-Dritte John Godina als einziger die 21-m-Marke. Die 3000-m-Steeple gewann trotz Sturz in den Wassergraben der ehemalige Weltrekordhalter Wilson Boit Kipketer (Ken).

Nebst Anita Bräggers, Dubois und Buchers Effort wurden den 5’000 Zuschauern auf der Allemnd drei weitere Schweizer Saisonbestleistungen geboten. Monica Pellegrinelli (GA Bellinzona) bewältigte die 100-m-Hürden in 13,51 und im Stabhochsprung überquerte noch vor dem Regenguss die Bernerin Nadine Rohr, die Schwester des 400-m-Hürdenläufers Alain Rohr, die Latte auf 3,90 m. Nathalie Zamboni (LC Zürich) legte die 400 m Hürden in 57,66 zurück.

Hans Leuenberger, sda

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