Pflegepersonal droht mit Streik

Das Pflegepersonal in der Schweiz will die Sparpolitik und den Personalmangel in Spitälern nicht länger hinnehmen. Es will eine gesamtschweizerische Widerstandsbewegung auf die Beine stellen und notfalls mit einem Streik seine Forderungen durchsetzen.

Gemäss einer Resolution, die am Jahreskongress des Schweizer Berufsverbands der Krankenschwestern und Krankenpfleger (SBK) vom Donnerstag und Freitag (08./09.06.) in Montreux verabschiedet wurde, ist das Pflegepersonal nicht mehr bereit, den laufenden Qualitäts-, Stellen-Ausbildungs- und Lohnabbau weiter zu erdulden.

Die rund 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses hätten deshalb mit überwältigender Mehrheit beschlossen, den Protest zu radikalisieren und alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um das Grundrecht des Streiks anwenden zu können, teilte der SBK in einem Communiqué mit.

Laut SBK sehen sich immer mehr Pflegende dem Dilemma ausgesetzt, unverantwortbar pflegen zu müssen. In einer Zeit, in der die Zahl der psychischen Krankheiten zunehme und immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen seien, nehme der Druck zu und viele Pflegende überschritten die Grenze ihrer Belastbarkeit.

Die in der Schweiz tätigen Krankenschwestern und Krankenpfleger verlangten deshalb die nötigen Mittel, um im Interesse der Patientinnen und Patienten ihre eigene, wissenschaftlich fundierte Auffassung von professioneller Pflege entwickeln und durchsetzen zu können, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

swissinfo und Agenturen