Solar Challenge: Viel Hitze und viel Fun

Das Schweizer Bike-Team an der Solar Challenge hat den langen Weg durch Australien in Angriff genommen. www.spiritofbike.ch

Das Schweizer Team an der Solar Challenge durch Australien kommt weiter gut voran. Geprägt war auch der zweite Renntag von Wind und Sonne.

“Das Abenteuer lohnt sich, es ist fantastisch hier”, beschreibt Sandra Stierli vom Bieler Projekt “Spirit of Bike” am Montag gegenüber swissinfo ihre Erfahrungen nach zwei Renntagen. Die Solar Challenge führt über rund 3’025 Kilometer von Darwin im Norden quer durch den Kontinent nach Adelaide im Süden.

“Es war noch heisser als am ersten Tag, wohl so gegen 40 Grad”, sagt Stierli weiter. “Wegen der starken Winde war es manchmal ein echter Kampf, das Rad unter Kontrolle zu halten. Dennoch war es ein toller Tag.”

“Wir haben viel Fun, das Team ist grossartig. Alle geben einander gegenseitige Unterstützung. Kilometermässig sind wir heute etwas weniger gefahren als am ersten Tag. Auch wechselten wir nach 30 statt 40 Minuten Fahrzeit”, so Sandra Stierli weiter.

Optimistisch für weitere Tage

Sie selbst sei mit ihren körperlichen Ressourcen am zweiten Tag auch etwas haushälterischer umgegangen. “Ich denke, dass ich das Rennen fertig fahren kann. Müde und abgekämpft fühle ich mich bisher nicht”, erklärt sie am Telefon aus dem Etappenort Canon Creek.

Überhaupt fühle sie sich sehr wohl, sagt die Radlerin weiter. “Wärme, Sonne, Licht und die guten Kontakte zu den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, zu Technik und Organisatoren – alles ist ein Super-Zusammenspiel.”

Wirkliche Probleme sind für Sandra Stierli bisher nicht aufgetaucht. “Anfangs hatte ich – wie andere Frauen und auch einige Männer – etwas Sitzprobleme auf dem Bike, nun wurde dies besser.”

Einziges Bike-Team

Das Bieler Projekt “Spirit of Bike” ist bei der diesjährigen Solar Challenge das einzige Bike-Team unter insgesamt 42 Mannschaften aus 15 Ländern.

Am ersten Tag hatten die Fahrer und Fahrerinnen des futuristisch anmutenden Intellibike Spitzentempi um die 85 km/h erreicht. Zu schaffen machte dem Team wie am zweiten Tag die grosse Hitze und scharfe Seitenwinde.

“Spirit of Bike” startet in der Kategorie “Experimental-Fahrzeuge” und weckt bei Zuschauern und Konkurrenten grosse Neugier. Als einziges Zweirad-Team im Feld stehen die Schweizer und Schweizerinnen nicht im direkten Wettbewerb mit den Solarfahrzeugen.

Innovationsgeist schüren

Erfreut über das Interesse zeigt sich Projektleiter August Pfluger. “Das Interesse der anderen Teams für unser technologisches Rad ist überraschend. Wir waren die ersten, die mit einem Fahrzeug aufwarten, das sich völlig von den bisher bekannten Solar-Fahrzeugen abhebt.”

Die Bieler wollen das Rennen innert sechs Tagen abschliessen. Mit dem Projekt will “Spirit of Bike” in privaten und öffentlichen Institutionen den Innovationsgeist schüren und Schweizer Spitzen-Technologien im Dienst einer nachhaltigen Mobilität aufzeigen. Das Projekt “Spirit of Bike” ist breit abgestützt.

Das Bieler Team umfasst 28 Fahrer, Techniker und Betreuer. Die Fahrerinnen und Fahrer von “Spirit of Bike” – fünf Frauen und fünf Männer – waren im Sommer im Rahmen einer öffentlichen Mitmach-Kampagne aus mehr als 2’100 Personen in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sport ausgewählt worden.

Rita Emch