
Leo XIV. warnt vor «alter Kunst des Lügens» und Spaltung

Papst Leo XIV. hat - ohne Namen zu nennen - vor denjenigen gewarnt, die durch die "alte Kunst des Lügens spalten wollen, um durch Zwietracht zu herrschen". Zugleich hob er die Bedeutung der Medien als Schutzwall gegen gesellschaftliche Spaltung und gezielte Desinformation hervor. Medien müssten in Zeiten der Polarisierung als Bollwerk gegen solchen Machtmissbrauch wirken, sagte er bei einer Audienz vor Journalisten.
(Keystone-SDA) Ob der erste US-amerikanische Papst diese Worte auch im Kontext der jüngsten Ereignisse in seiner Heimat unter Präsident Donald Trump wählte, war unklar.
Gerade angesichts der Herausforderungen, vor der die Welt aktuell steht, brauche es «freie, fundierte und objektive Informationen». Leo, der seit Mai an der Spitze von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken steht, betonte zudem die Wichtigkeit, dass Journalisten vor Ort als Augenzeugen arbeiten können, um sicherzustellen, dass «Informationen nicht manipuliert werden für Zwecke, die der Wahrheit und der menschlichen Würde entgegenstehen».
Leo kritisierte zudem die Machtkonzentration von Tech-Konzernen. Algorithmen generierten Inhalte und Daten so schnell und so viel wie noch nie zuvor. «Wer aber kontrolliert diese», sagte Leo. Künstliche Intelligenz (KI) verändere die Art, wie Menschen Informationen erhalten und kommunizieren, «wer aber steuert diese und zu welchem Zweck?». Der Papst nannte keine konkreten Unternehmen, die meisten erfolgreichen KI-Firmen stammen aus den USA.
Für Leo ist das Thema Künstliche Intelligenz eines der wichtigsten Themen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Dies sagte er bereits mehrfach bei öffentlichen Auftritten. So nannte er KI eine der grössten Herausforderungen der nächsten Jahre «für die Verteidigung der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und der Arbeit». Er signalisierte bereits, die Reformen seines im April verstorbenen Vorgängers Franziskus als neuer Papst fortsetzen zu wollen.