Materialänderungen im Weltcup
(Keystone-SDA) Ski alpin – Die Weltcup-Rennski werden ab der Saison 2012/2013 länger, schmäler und weniger stark tailliert.
Nicht unbedingt zur Freude der Industrie, die teilweise vor allem die radikalen Änderungen im Riesenslalom kritisiert. Denn während die Anpassungen auf dem Abfahrts- und Super-G-Sektor relativ «mild» verliefen und der Slalom-Ski komplett unangetastet bleibt, wird die Kerndisziplin Riesenslalom im Weltcup-Bereich «revolutioniert». Die Mindestlänge soll künftig 1,95 m (Männer/bisher 1,85 m) bzw. 1,88 (Frauen/bisher 1,80 m) betragen. Entscheidend ist aber, dass der Ski vor der Bindung nur noch höchstens 95 mm breit sein darf und der Radius, der die Kurvenlänge entscheidend beeinflusst, von 27 gleich auf 40 m (Frauen von 23 auf 35 m) vergrössert wurde.
Rudi Huber von der Firma Atomic meint dazu: «Das sind zwar Werte wie wir sie Mitte der 1990er-Jahre hatten, aber auch die Athletik ist seitdem besser geworden. Viel hängt auch von der Kurssetzung ab», so der Österreicher. «Es geht um Sicherheit und die Reduzierung der Fliehkräfte. Man musste darauf reagieren.»
Seit mehreren Jahren versuchte der Internationale Skiverband (FIS), der vielen Verletzungen im Alpin-Rennsport Herr zu werden. Nachdem seit 2005 laufende Langzeit-Untersuchungen die Kurssetzung, Schneeverhältnisse und Ausrüstung als die drei Hauptproblemfaktoren zutage gefördert haben, ist man nun auch auf dem Materialsektor zu einem Beschluss gekommen.
Seit 2006 gibt es das Verletzungsüberwachungssystem ISS. Vergangenen Winter waren mehrere Ski-Prototypen von ehemaligen Rennläufern getestet worden. Aber schon bei den Rennläufern war meist Schluss mit der Einigkeit gewesen. Während die einen die Beibehaltung des aktuellen Reglements forcierten, weil sie ihre Skitechnik bevorteilte, waren andere dagegen.
Offiziell werden die neuen Regeln zwar erst beim Herbst-Kongress der FIS eingeführt, die Industrie war aber aus Produktionsgründen bereits Mitte Juli bei einem Meeting in Salzburg informiert worden. Am Montag wurden alle FIS-Partner per Email informiert.