
Oberes Lötschental wieder mit Zugang zu Strom und Telekommunikation

(Keystone-SDA) Nach einem Erdrutsch ist das obere Lötschental am Freitagabend, knapp 24 Stunden später, wieder mit Strom versorgt. Internet und Mobiltelefone funktionieren wieder, wie es von den für die Räumungsarbeiten Verantwortlichen vor Ort im Wallis hiess.
Die verschüttete Strasse zwischen Wiler und Blatten dürfte laut Matthias Ebener vom Regionalen Führungsstab bis Samstagmittag wieder für den Verkehr geöffnet werden. Das sagte er am Freitagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Das Dorf Blatten und die Fafleralp waren nach dem Erdrutsch am Donnerstagabend nach heftigen Gewittern und Regengüssen von der Aussenwelt abgeschnitten worden. Ausser Blatten waren auch zwei Weiler in der Nähe des Dorfes nicht mehr mit dem Verkehr erreichbar. Zwei Bäche, die Gisentella und der Tennbach, waren über die Ufer getreten.
Verletzte gab es keine. Die Walliser Kantonspolizei hatte am Donnerstagabend der Bevölkerung im Lötschental in einer Twitter-Nachricht geraten, wegen Überschwemmungsgefahr zu Hause zu bleiben.
Keine Probleme im Pfadilager
Unweit vom Lötschental, in Ulrichen im Obergoms, wo derzeit das Bundeslager der Pfadfinder stattfindet, regnete es ebenfalls heftig. Laut SRF Meteo fielen am Donnerstagabend 24 Millimeter Regen innerhalb von sechs Stunden. Die heftigen Niederschläge führten jedoch zu keinen Schwierigkeiten, wie Flurin Meier vom Medienteam gegenüber Keystone-SDA sagte.
«Ein paar Zelte wurden durchnässt, und einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Nacht in der Mehrzweckhalle in Obergesteln verbracht», sagte der Pfadileiter. Auch müssten natürlich einige Zelte und Kleider zum Trocknen aufgehängt und Schuhe mit Zeitungspapier gestopft werden, aber das sei schon alles.
Starkregen auch in anderen Landesteilen
Auch in anderen Teilen der Schweiz ging am Donnerstagabend starker Regen nieder. SRF Meteo meldete für Cevio im Tessin 32,6 Millimeter Niederschlag innerhalb von sechs Stunden, 30,7 Millimeter in Frutigen im Berner Oberland und 24,8 Millimeter in Schüpfheim im Kanton Luzern. In der Innerschweiz und im Tessin wurden dazu Windböen um die 80 Kilometer pro Stunde und mehr gemessen.
Nach Angaben der Patenschaft für Berggemeinden vom Freitag ist der Unwetter-Fonds in wenigen Tagen auf über 650’000 Franken angewachsen. Dieser Fonds werde eingesetzt für die Instandstellung von Gemeindeinfrastrukturen sowie für die Aufräumarbeiten.