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PKK-Kämpfer töten mindestens 24 türkische Soldaten und Polizisten

(Keystone-SDA) Beim schwersten PKK-Angriff seit Jahren haben kurdische Kämpfer im Südosten der Türkei mindestens 24 Soldaten und Polizisten getötet. Das bestätigte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch. Die türkischen Streitkräfte reagierten nach Medienberichten mit Bombenangriffen auf vermutete PKK-Einrichtungen im Irak.

Zudem wurden nach Medienberichten Truppen in Marsch gesetzt. Im kurdischen Siedlungsgebiet in der Türkei war es zuletzt wiederholt zu kleineren Gefechten gekommen.

Angehörige der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK griffen am frühen Mittwochmorgen mit automatischen Waffen eine Armeeunterkunft in der Stadt Cukurca an. Wachleute erwiderten das Feuer. Bei dem halbstündigen Gefecht wurden zudem 22 Soldaten verwundet.

Anschliessend flohen die Angreifer. Sie wurden von Sicherheitskräften verfolgt, wie der türkische Nachrichtensender NTV meldete. In ersten Berichten war zunächst von 26 Toten die Rede.

Insgesamt griffen PKK-Kämpfer laut NTV acht Ziele in der Grenzprovinz Hakkari an. Es war der folgenschwerste PKK-Angriff seit März 1999. Damals starben 13 Menschen bei einem Angriff auf ein Istanbuler Einkaufszentrum.

21 PKK-Kämpfer sollen Medienberichten zufolge bei den türkischen Vergeltungsschlägen getötet worden sein. Die jüngste Gewalt bedeutet einen schweren Rückschlag für den Friedensprozess zwischen Kurden und Türken.

Die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat meldete, türkische Kommandoeinheiten von der Grösse eines Bataillons – also mehr als 600 Soldaten – hätten die Grenze überquert. In türkischen Medienberichten hiess es, die Soldaten seien bis zu vier Kilometer auf irakisches Gebiet vorgestossen.

Präsident Abdullah Gül schwor Vergeltung für den Angriff. Die Türkei werde vom Terrorismus nicht erschüttert werden, sagte er vor Reportern.

Die kurdische Partei für Frieden und Demokratie BDP kritisierte den PKK-Angriff mit ungewohnter Schärfe. «Diese Angriffe brechen uns das Herz. Wir sagen: Stopp! Es hat schon genug Tote gegeben», hiess es in einer Mitteilung.

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