
PRESSE/RWE prüft Verkauf von drei deutschen Vertriebstöchtern
HAMBURG (awp international) – Der Energiekonzern RWE prüft laut Informationen der Financial Times Deutschland (Dienstag) einen Verkauf mehrerer Tochterfirmen für den Vertrieb von Strom und Gas. Im Mittelpunkt der Überlegungen stünden die Frankfurter Süwag Gruppe, der Saarbrücker Versorger VSE und die Koblenzer Elektrizitätswerke, berichtete das Blatt. 2010 erzielten die Töchter demnach zusammen rund 3,2 Milliarden Euro Umsatz. Das entspreche etwa einem Sechstel des inländischen Vertriebsgeschäfts des zweitgrössten deutschen Energiekonzerns. Ein RWE-Sprecher wollte die Informationen laut dem Bericht nicht kommentieren.
Der RWE-Vorstand durchkämmt derzeit den Konzern nach verkaufsfähigen Töchtern, um den Finanzspielraum des Konzerns zu sichern. Vorstandschef Jürgen Grossmann hat die Trennung von Beteiligungen im Wert von 8 Milliarden Euro angekündigt. Dem Aufsichtsrat will er bei einer ausserordentlichen Sitzung am kommenden Montag seine Pläne präsentieren. An den zum Verkauf stehenden Regionaltöchtern hält RWE laut «FTD» Mehrheiten bis zu 78 Prozent, zudem sind jeweils die Kommunen beteiligt.
Bisher ist erst ein kleiner Teil des RWE-Verkaufsprogramms realisiert. So gehen knapp 75 Prozent der Hochspannungstochter Amprion für 700 Millionen Euro an ein Konsortium von Finanzinvestoren. Verkauft wurden auch der Pipelinebetreiber Thyssengas und Anteile am Kohlekraftwerk Rostock./DP/zb