Prozess gegen australischen Manager von Rio Tinto in China
(Keystone-SDA) Peking – In Shanghai hat der Prozess gegen vier Manager des australisch-britischen Rohstoffkonzerns Rio Tinto begonnen. Der seit Juli vergangenen Jahres inhaftierte Australier Stern Hu ist wegen Wirtschaftsspionage und Bestechung von Funktionären angeklagt.
Die anderen drei Angeklagten sind Chinesen, sie sitzen auch seit vergangenem Sommer in Haft. Rio Tinto bestreitet die Vorwürfe. Beobachter sehen in dem Verfahren einen Test für den Umgang Chinas mit ausländischen Geschäftsleuten.
Im vergangenen Frühsommer waren die Chinesen damit gescheitert, ihren Anteil an Rio Tinto auszubauen. China bestreitet eine Verbindung zwischen beiden Vorfällen.
Der chinesische Staatskonzern Chinalco und Rio Tinto haben sich knapp ein Jahr nach der gescheiterten Milliardeninvestition der Chinesen geschäftlich wieder angenähert. Sie wollen gemeinsam eine riesige Eisenerzlagerstätte im westafrikanischen Guinea erschliessen.
Beide hätten eine nicht bindende Absichtserklärung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens unterschrieben, teilte Rio Tinto am vergangenen Freitag in London mit. Die Kosten für das Projekt werden Presseberichten zufolge auf rund 12 Milliarden Dollar geschätzt.