Schweiz liefert mutmasslichen Spion an Deutschland aus
Mehr als sieben Monate nach seiner Festnahme im Kanton Thurgau ist ein mutmasslicher Agent nach Deutschland ausgeliefert worden. Der Verdächtige ist in Karlsruhe dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt worden.
(Keystone-SDA) Dieser schickte den Mann wegen mutmasslicher Agententätigkeit für Russland in Untersuchungshaft, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.Der Beschuldigte und zwei Komplizen sollen sich nach früheren Angaben der Behörde gegenüber mehreren mutmasslich von Russland beauftragten Personen bereiterklärt haben, Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in Deutschland zu begehen. Die Ukrainer sollten «arbeitsteilig von Deutschland aus an Empfänger in der Ukraine Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen versenden, die sich während des Transports entzünden würden».
Einer von ihnen habe Ende März in Köln zwei Testpakete aufgegeben, in denen sich unter anderem GPS-Tracker befanden. Den Auftrag hierzu erteilte den Ermittlungen zufolge der nun in Karlsruhe vorgeführte Mann. Ihn hatte der Generalbundesanwalt Mitte Mai im Kanton Thurgau festnehmen lassen. Von dort wurde er am Dienstag nach Deutschland überstellt.
Nicht der einzige Vorfall dieser Art
Die beiden ebenfalls im Mai in Köln beziehungsweise in Konstanz festgenommen Komplizen wurden schon vor Monaten dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt. Beide kamen in Untersuchungshaft.
Fachleute und Behörden wie der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz hatten in den vergangenen Monaten mehrfach vor russischer Sabotage und Spionage gewarnt. Unter anderem war 2024 ein Luftfrachtpaket noch am Boden in einem Logistikzentrum Leipzig und nicht während des Fluges in Brand geraten. Das Paket hatte einen Brandsatz enthalten, der dort zündete und einen Frachtcontainer in Brand setzte.