Schweizer Aussenhandel im Oktober wenig verändert
Nach dem starken Plus im Vormonat hat sich der Schweizer Aussenhandel im Oktober in beide Richtungen stabilisiert. Wieder deutlich negativ war der Export nach Nordamerika.
(Keystone-SDA) Insgesamt sanken die Exporte saisonbereinigt nominal um 0,3 Prozent auf 22,5 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. Real – also zu konstanten Preisen – resultierte mit -0,6 Prozent ein ganz leicht höheres Minus.
Spürbar negativ war die Entwicklung bei den Lieferungen nach Nordamerika. Sie waren um 5,1 Prozent rückläufig, wobei das Minus allein in die USA mit 5,5 Prozent noch etwas höher war. Hier war die Entwicklung zuletzt sehr volatil. Nachdem sie im August mit Einführung des 39-Prozent-Zollhammers durch Donald Trump stark eingebrochen waren, hatten sie sich im September (zumindest saisonbereinigt zum Vormonat) wieder deutlich erholt.
Die Exporte nach Europa entwickelten sich hingegen positiv (+6,9%), innerhalb des Kontinents zeigten sich aber Unterschiede: Während etwa die Ausfuhren nach Deutschland um hohe 12,8 Prozent zunahmen, gingen jene nach Italien um 11,3 Prozent zurück. Nach Asien sanken die Lieferungen um 3,1 Prozent.
Leichtes Plus für wichtigste Sektoren
Was die Sektoren anbetrifft, sind die Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten, Uhren, Nahrungs- und Genussmittel, Metallen sowie Maschinen- und Elektronik leicht gestiegen. Die Uhrenexporte beispielsweise stiegen mit +1,9 Prozent auf saisonbereinigter Basis erstmals seit Juli wieder. Auf unbereinigter Basis bzw. zum entsprechenden Vorjahresmonat waren sie allerdings weiter rückläufig (-4,4%).
Die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren verzeichneten laut BAZG nach einem starken Plus im Vormonat im Oktober ein Minus von 13,6 Prozent. Noch stärker traf es die Fahrzeuge, deren Ausfuhren nach zwei Monaten im Plus um fast zwei Fünftel sanken.
Diese Entwicklung sei allerdings fast ausschliesslich auf die Sparte Flugzeuge zurückzuführen, welche im Vormonat den höchsten Wert seit sechs Jahren und im Oktober den niedrigsten Wert seit zwei Jahren erzielt hätten, heisst es vom BAZG. Leichte Rückgänge zeigten sich zudem bei den Präzisionsinstrumenten und Papier und grafischen Erzeugnissen.
Hohes Importplus aus Deutschland
Die gesamten Importe stiegen derweil im Berichtsmonat Oktober minimal um 0,2 Prozent (real +0,1%) auf knapp 19,9 Milliarden Franken. Regional nahmen die Einfuhren aus Europa um 1,4 Prozent zu, während jene aus Nordamerika (-0,3%, USA +0,6%) praktisch stabil blieben.
Das Plus in Europa ist laut den Angaben hauptsächlich auf die wachsenden Lieferungen aus Deutschland (+9,5%) und Österreich (+21,6%) zurückzuführen. In Asien (-2,5%) dämpften vor allem sinkende Importe aus Südkorea das Ergebnis.
Der Exportüberschuss in der Handelsbilanz erreichte damit im Berichtsmonat gut 2,6 Milliarden Franken. Das ist der vierte Rückgang in Folge, im Juli und Juni hatte der Überschuss jeweils noch bei knapp über 4 Milliarden Franken gelegen.