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Stadt Zürich will Energie 360° an EKZ verkaufen

Keystone-SDA

Die Stadt Zürich will den Gas- und Wärmeversorger Energie 360°, der ihr zu 96 Prozent gehört, an die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) verkaufen. Dies gab sie am Mittwoch bekannt. Bereits regt sich Widerstand.

(Keystone-SDA) Mit dem «Schulterschluss» von EKZ mit Energie 360° könne EKZ die Energieversorgung im Kanton Zürich zu einem grossen Teil aus einer Hand sicherstellen, teilten die Stadt Zürich und EKZ gemeinsam mit. Sie sehen darin einen «entscheidenden Schritt in Richtung Dekarbonisierung».

Bereits im vergangenen Jahr habe die Stadt angekündigt, dass sie für Energie 360° AG Partnerschaften prüfe. Damit wolle sie dem Unternehmen nach dem Rückzug aus der Wärmeversorgung auf Stadtgebiet neue Perspektiven öffnen, heisst es weiter.

Nach «umfangreichen Marktabklärungen», «mehreren Gesprächen mit Interessenten» und erster «unverbindlicher Offerten» entschieden sich EKZ und die Stadt Zürich, nun «exklusiv» Gespräche über die Übernahme von Energie 360° durch EKZ zu führen, heisst es in der Medienmitteilung. EKZ steht zu 100 Prozent im Eigentum des Kantons.

EKZ verfüge über das «Know-how», komplexe Energieinfrastrukturen zu planen, zu bauen und zu betreiben. Im Strombereich liefere EKZ schon heute 100 Prozent erneuerbare Energie.

Die eingeschlagene Transformationsstrategie von Energie 360° in der Energieversorgung weg von fossilem Gas hin zu Energieverbünden und erneuerbaren Gasen sowie der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität würde EKZ konsequent weitertreiben, heisst es in der Mitteilung.

Widerstand von Rot-Grün

Ziel sei es, die mögliche Transaktion bis Ende 2026 abzuschliessen. Den abschliessenden Entscheid trifft bei EKZ der Verwaltungsrat, bei der Stadt der Gemeinderat.

Bereits formiert sich erster Widerstand: Unmittelbar nach Bekanntgabe der Absichten wehrten sich die Grünen in einer Medienmitteilung gegen den «Ausverkauf städtischer Infrastruktur». Diese solle auch in Zukunft unter demokratischer Kontrolle stehen.

«Wir haben als Parlament nie den Auftrag für den Verkauf von Energie 360° erteilt», wird Gemeinderat Dominik Waser zitiert. «Im Gegenteil: Wir haben uns stets für eine Reintegration in die Stadtverwaltung eingesetzt.» Die Grünen befürchten, dass ein Verkauf von Energie 360° an den Kanton das Ziel der Stilllegung des Gasnetzes in Gefahr bringen würde.

Auch die SP lehnt den Verkauf ab, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. «Wenn nötig» werde sie ihn mit einem Referendum bekämpfen.

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