Heute in der Schweiz
Sehr geehrte Damen und Herren
Nach zweieinhalb Jahren kommt es zum Chef-Wechsel bei der Credit Suisse. Und die negativen Schlagzeilen reissen bei der Grossbank nicht ab.
Freundliche Grüsse aus Bern
Wieder negative Schlagzeilen: Der Chef von Credit Suisse tritt zurück.
Wann gab es eigentlich zum letzten Mal gute News von der Credit Suisse? Verluste, Skandale, Reputationsverlust – die schlechten Nachrichten scheinen seit Jahren nicht abzureissen. Nun hat Konzernchef Thomas Gottstein den Hut genommen.
Die Credit Suisse erhält mit dem Banken-Urgestein Ulrich Körner einen neuen Konzernchef. Gleichzeitig hat die zweitgrösste Schweizer Bank eine «umfassende strategische Überprüfung» angekündigt – sprich: Einsparungen.
Ob es ihm gelingt, die Bank wieder auf Kurs zu bringen, wird sich weisen – immerhin greifen Inflation und Rezessionsängste um sich, was nicht gerade das beste Klima für Optimismus bietet. Der neue Chef wird nun den begonnenen Umbau beschleunigen und das Finanzinstitut in ruhigere Gewässer fahren müssen.
- Hier finden Sie unsere Meldung dazu.
- Die Analyse von SRF News finden Sie hierExterner Link.
- Auch die NZZ hat über den Fall geschriebenExterner Link. (Paywall)
Kann Architektur politisch sein? Sie kann auf jeden Fall politisiert werden.
Herzog & de Meuron gehören zu den bekanntesten Architekten der Schweiz und sind global tätig. Sie sind auch als Theoretiker ihres Fachs beliebte Gesprächspartner von Medien, mit denen sie über Architektur als eine gesellschaftspolitische Dimension sprechen.
Bei einem Hochhaus-Projekt im Libanon haben sie offenbar die politische Dimension ausgelassen. 3,9 Quadratmeter und kein Fenster, dazu ein Bad von 2,7 Quadratmeter: Das sind die Räumlichkeiten für das Dienstpersonal. Dafür schlägt ihnen nun viel Kritik entgegen.
Denn im Libanon – wie in zahlreichen Länder der Region – existiert das sogenannte Kafala-System für ausländische Billigarbeitskräfte, das Kritiker:innen als eine Form moderner Sklaverei gilt. Arbeitskräfte, die eben in den genannten Zimmern wohnen sollen. Besonders absurd: Die offizielle Schweiz setzt sich seit Jahren dafür ein, das Kafala-System im Libanon zu bekämpfen.
- Hier finden Sie die Meldung von 20 MinutenExterner Link.
- Auch die Luzerner ZeitungExterner Link hat darüber berichtet. (Paywall)
Aus den USA in die Schweiz: Diskussionen um kulturelle Aneignung haben begonnen.
Dürfen weisse Musiker Dreadlocks tragen und Reggae spielen? Geht es nach einigen Konzert-Besucherinnen und Besuchern in einem Berner Lokal, dann nicht. Sie beschwerten sich beim Veranstalter, der dann das Konzert abbrach und sich in einer Erklärung entschuldigte. Das Thema wird seither stark medial thematisiert.
Worum geht es? Gemäss dem Konzept der kulturellen Aneignung sollte es Mitglieder einer privilegierten Mehrheitsgesellschaft nicht erlaubt sein, Teile von Kultur oder Identität einer benachteiligten Gruppe zu übernehmen und zu kommerzialisieren. Mit dem Aufkommen der «Black Lives Matter»-Bewegung in den USA wird das Thema hochemotional geführt.
Im Zuge der identitätspolitischen Debatten, die seit einigen Jahren geführt werden, kommt es natürlich immer wieder zu Streit – auf der einen Seite stehen Aktivist:innen, die auf strukturellen Rassismus hinweisen, auf der anderen Seite Konservative, die mit Hinweis darauf gerne über «cancel culture» sprechen. Zwischenschattierungen gehen oft unter, extreme Positionen behaupten sich in den sozialen Medien spielend einfach. Mit dem abgebrochenen Konzert wird diese Debatte nun auch in der Schweiz breit aufgegriffen.
- Der Blick berichtete hierExterner Link.
- Der Kommentar in der Berner Tageszeitung Der BundExterner Link. (Paywall)
- Selbst das Portal NordbayernExterner Link griff die Meldung auf.
Will Ihr Kind in der Schweiz studieren? Dann sollten Sie das hier lesen.
Ein Studienabschluss in der Schweiz ist begehrt. Nicht zu Unrecht, möchte man meinen – immerhin ist das universitäre Niveau hierzulande Weltspitze. Aber nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. So sind vor allem rund um Genf private Universitäten entstanden, die für gutes Geld einen erwünschten Abschluss in Aussicht stellen. Die jedoch nicht überall anerkannt sind.
Die Behandlung der privaten Universitäten in der Schweiz ist einzigartig. «Die Schweiz ist bei der Verwaltung und Beaufsichtigung privater Hochschulen eine Ausnahme», sagt ein Experte. Jedoch habe «dieser Mangel an Aufsicht und Regulierung dazu geführt, dass Investor:innen Bildung als einen äusserst profitablen Markt betrachten».
Und sich auch nicht scheuen, mit falschen – oder nicht komplett wahren – Versprechen neue Studierende anzulocken. Ein Beitrag des Westschweizers RTS zeigt, welche Fallen lauern. Und wie Leute ohne Geld oder anerkannte Abschlüsse dastanden.
- Hier finden Sie den Beitrag.
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