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Mikrofon und Kamera eines Journalisten liegen am Boden

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizer:innen im Ausland

Der heutige Tag der Pressefreiheit liefert ein bedenkliches Bild der Welt: Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen haben die Übergriffe auf Journalist:innen im Umfeld von Wahlen zugenommen und es gibt mehr Länder denn je mit katastrophalen Bedingungen für Medienschaffende.

Liebe Grüsse aus Bern

Illustration Elena Servettaz
Kai Reusser/swissinfo.ch

Wie steht es um die Pressefreiheit?

Die Lage der weltweiten Pressefreiheit hat sich im vergangenen Jahr wieder deutlich verschlechtert, wie die heute veröffentlichte Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen zeigt.

Zwar ist die Schweiz in die Top Ten der Länder, die weltweit die Pressefreiheit am besten schützen, vorgerückt (sie liegt neu auf Platz 9). Dies allerdings nicht, weil es hierzulande Verbesserungen gegeben hätte. Im Gegenteil: Gemäss Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz hat sich die Pressefreiheit in der Schweiz sogar verschlechtert: Sie erreichte im Rating 2024 84,01 Punkte, im Vorjahr waren es noch 84,4. Dass die Schweiz auf der Rangliste Plätze gutmachen konnte, liegt lediglich daran, dass drei andere Länder, die bis anhin vor der Schweiz lagen, nach unten gerutscht sind.

Zum heutigen Tag der Pressefreiheit lassen wir Journalist:innen zu Wort kommen, die heute für SWI swissinfo.ch arbeiten. Eine davon ist meine Kollegin Elena Servettaz. Die Konfrontationen mit Wladimir Putins Regime begleiten ihre Arbeit, seit sie 16 Jahre alt war.

Zweimal verlor Servettaz ihren Job, einmal erhielt sie Drohungen gegen Familienmitglieder. So wurde beispielsweise ihr Mann aufgefordert, “seine Frau zu beruhigen”, damit sie Putin keine Fragen mehr stelle.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Patricia Islas

Was sind Hürden und Gefahren für die Pressefreiheit in Ihrem Wohnland?

Wie steht es um die Pressefreiheit im Land, in dem Sie wohnen? Diskutieren Sie mit unserer 10-sprachigen Community!

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ein Arzt untersucht eine Patientin
Bei den Initiativen zu den Gesundheitskosten öffnet sich ein Graben zwischen den Sprachregionen. Keystone/Michael Buholzer

So hätte die Schweiz heute abgestimmt.

In gut einem Monat stimmen die Schweizer Stimmberechtigten über vier Vorlagen ab. Ein Abtasten der Stimmung liefert die erste SRG-Umfrage des Instituts gfs.bern.

Würde die Stimmbevölkerung heute abstimmen, würde die Prämien-Entlastungs-Initiative der SP, welche die Krankenkassenprämien auf 10 Prozent des Einkommens begrenzen will, knapp angenommen werden. Laut der Umfrage beträgt die Zustimmung 56 Prozent. Deutlich mehr Anklang findet die Initiative bei den Auslandschweizer:innen (67 Prozent).

Auch die Kostenbremse-Initiative der Mitte-Partei kommt bei den Wähler:innen an, wenn auch weniger deutlich als der Ansatz der SP. 52 Prozent sind derzeit für die Initiative, bei den Auslandschweizer:innen sind es 57 Prozent. Bei beiden Vorlagen erwarten die Politolog:innen von gfs.bern allerdings, dass das Nein-Lager im Laufe der Kampagne an Boden gewinnt.

Bereits ziemlich klar ist der Ausgang der beiden weiteren Vorlagen vom 9. Juni. 75 Prozent der Befragten wollen das Stromgesetz annehmen, laut gfs.bern dürfte hier auch am Abstimmungssonntag ein Ja resultieren. Ein Nein zeichnet sich dagegen bei der Impfstopp-Initiative ab – aktuell lehnen 70 Prozent der Wähler:innen die Vorlage ab, bei den Auslandschweizer:innen sind es 63 Prozent.

Gondosolar project (computer-generated image)
Ein computergeneriertes Bild des geplanten Gondosolar-Projekts nahe der schweizerisch-italienischen Grenze. Gondosolar

Die erste alpine Gross-Solaranlage in der Schweiz wurde bewilligt.

Die Anlage soll oberhalb der Alp Morgeten im Simmental im Kanton Bern entstehen und mit einer Jahresproduktion von 12 Gigawattstunden künftig für rund 3000 Haushalte Strom produzieren. Im Vorfeld hatten sich vier Umweltschutzverbände gegen das Baugesuch stark gemacht. Ihre Einsprachen wurden jedoch vom Regierungsstatthalteramt abgewiesen.

Mit dem Bau kann allerdings nicht gleich begonnen werden. Die elektrischen Anschlussleitungen, die für die Solaranlage gebraucht werden, müssen in einem separaten Verfahren vom Bund genehmigt werden. Zudem können sowohl der Entscheid des Regierungsstatthalteramts wie auch jener auf Bundesebene zu den Anschlussleitungen angefochten werden.

Doch die Uhr tickt. Um von einem beschleunigten Bewilligungsverfahren zu profitieren, müssen die alpinen Solaranlagen ab 2025 eine Mindestmenge Strom einspeisen. “Darum sind wir darauf angewiesen, dass wir möglichst rasch anfangen können”, sagt Initiant Christian Haueter gegenüber SRF und fügt an: “Auf 2000 Metern Höhe ist die Bauzeit sehr begrenzt, im Winterhalbjahr wird kaum mehr etwas gehen.”

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Katy Romy

Abstimmungen vom 9. Juni: Wie kann der Anstieg der Gesundheitskosten gebremst werden?

Am 9. Juni zielen gleich zwei Initiativen darauf ab, die Gesundheitskosten zu deckeln. Ihre Meinung dazu interessiert uns!

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Nicole Pavlin und ihr Mann stehen Arm in Arm am Strand.
SRF

Alle sieben Jahre will sie einen neuen Job, Partner oder ein neues Land.

Als Schweizer:innen im Ausland haben Sie wahrscheinlich bereits einen grösseren Neuanfang gewagt als ich. Würde es Sie aber reizen, alle sieben bis zehn Jahre ihr Leben erneut auf den Kopf zu stellen?

Für Nicole Pavlin gibt es nichts Besseres. Die Schweizerin zog vor 18 Jahren nach Marokko und eröffnete dort ein Hotel im traditionell marokkanischen Stil. Bei der Eröffnungsfeier lernte sie ihren Mann kennen, den zuständigen Polizeiinspektor.

Nach sieben Jahren aber wollte Pavlin weiterziehen. Der Job blieb, der Partner auch. Sie brachen nach Sansibar auf. Erneut baute die Auslandschweizerin ein Hotel auf – dieses Mal zusammen mit ihrem Mann. Erneut sind sieben Jahre vergangen. Erneut steht ein Aufbruch bevor. In zwei Jahren zieht die Familie weiter. Nach Apulien in Italien. Auch dort soll wieder ein Hotel entstehen. Etwas kleiner, damit sie mehr Zeit füreinander haben, sagt Pavlin gegenüber SRF.

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