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Männer in kirchlicher Kleidung auf einem Balkon

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Die Papstwahl bestimmt heute auch bei uns die Schlagzeilen. Die Reaktionen in der Schweiz und weltweit fallen grösstenteils positiv aus. Zudem treffen sich heute die USA und die Schweiz in Genf, um über die angedrohten Strafzölle auf Exporte zu verhandeln.

Und Verkehrsminister Albert Rösti hat in London eine Absichtserklärung unterzeichnet. Wie Schweizerinnen und Schweizer davon profitieren können, erfahren Sie in unserem Briefing.

Herzliche Grüsse aus Bern

Ein Mann in Ornat, der die Hände hochhält
So präsentierte sich der neue Papst Leo XIV erstmals den Gläubigen auf dem Petersplatz – und der ganzen Welt. AP Photo / Alessandra Tarantino

Die Schlagzeilen von heute bestimmt ein Amerikaner. Nein, es ist für einmal nicht der US-Präsident, sondern der neue Papst, Leo XIV.

Das Konklave in Rom war bei dieser Papstwahl vergleichsweise kurz. Nach lediglich 24 Stunden stieg weisser Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle: «Habemus papam.» Die dort versammelten Kardinäle aus der ganzen Welt wählten den US-Amerikaner Robert Francis Prevost zum neuen Papst. Er ist somit der 267. Pontifex der Katholischen Kirche.

Weltweit führte die Wahl zu mehrheitlich positiven Reaktionen. Leo XIV ist Kirchenrechtler und gilt als konservativ. Er war lange als Missionar in Peru tätig und hat unterdessen auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Als Kardinal kritisierte Prevost die US-Flüchtlingspolitik.

Mit den Worten «möge der Frieden mit euch allen sein», begann der 69-jährige seine erste Rede. «Die Welt braucht Dialog, Hoffnung und Zuversicht», schrieb Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in einer ersten Reaktion auf X: «Die Stimme des Papstes ist wichtig. Sie findet in diesen unsicheren Zeiten weit über die katholische Kirche hinaus Gehör.»

Eine Frau und ein Mann
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Bundesrat Guy Parmelin in Bern Anfang April an einer Pressekonferenz zu den neuen Einfuhrzöllen in die USA. Keystone / Peter Klaunzer

Bleiben wir gleich noch bei Bundespräsidentin Keller-Sutter. Sie trifft heute in Genf zusammen mit Bundesrat Guy Parmelin auf den amerikanischen Finanzminister Scott Bessent in Sachen Zölle.

Am Rand der Gespräche zwischen den USA und China in Genf kann heute auch die Schweizer Regierung von der Anwesenheit des US-Finanzministers profitieren, um über die Strafzölle zu verhandeln. 31% auf Schweizer Exportprodukte hatte die US-Regierung der Schweiz angedroht. Während 90 Tagen bleibt dieser Satz ausgesetzt und beträgt gegenwärtig 10%. Nachdem sich die USA gestern mit Grossbritannien in dieser Sache einig wurden, hofft die Schweiz nun, diesen Zinshammer ebenfalls rasch abwenden zu können.

Die Schweiz ist dabei in einer relativ guten Position, denn sie gehört zu jenen unterdessen 17 Ländern, mit denen die USA eine schnelle Lösung finden wollen. Das Treffen in Genf sei «ein Erfolg für die Schweizer ‹Pendeldiplomatie› der letzten Wochen», schreibt der Blick.

Keller-Sutter und Parmelin waren vor zwei Wochen in die USA gereist, während Aussenminister Ignazio Cassis zu Gesprächen in China weilte. Diese Treffen hätten schliesslich dazu geführt, dass die Gespräche nun in Genf geführt werden könnten.

Ein Bahnhof mit Schnellzügen
Eurostar-Züge aus Paris und Brüssel im Londoner Bahnhof St. Pancras. Noch gibt es keine direkte Verbindung aus der Schweiz. EPA / Andy Rain

Mit der Bahn direkt von der Schweiz nach Grossbritannien? Verkehrsminister Albert Rösti hat in London eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Bis 2030 möchten die SBB eine Direktverbindung zwischen der Schweiz und der britischen Hauptstadt London etablieren. Nun soll es mit diesem Projekt vorwärts gehen.

Wie verschiedene Medien heute berichten, haben der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti und seine britische Amtskollegin Heidi Alexander am Donnerstag in London eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dieses Dokument «schafft die Grundlage, um gemeinsam die nächsten Schritte vorzubereiten», erklärte der Bundesrat laut 24 Heures in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung.

Nach Einschätzung der Bundesverwaltung existiert angesichts der vielen Flugverbindungen zwischen der Schweiz und London «das Potenzial für eine direkte Bahnverbindung», wie SRF News schreibt. Die Reisezeit sollte fünf bis sechs Stunden nicht überschreiten.

Ein Monteur trägt Elemente, um ein grosses Dach mit neuen Solarpanels zu bestücken
Ein Monteur trägt Elemente, um neue Solarpanels auf dem Dach der «Winter World» Wallisellen zu befestigen. Keystone / Gaetan Bally

Für den nächsten Winter sieht die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom eine gute Versorgungslage. Trotzdem warnt sie vor Unsicherheiten.

«Stabilität des Schweizer Stromnetzes in Gefahr», titelt heute Der Bund. Der Blackout vom 28. April auf der iberischen Halbinsel habe gezeigt, wie schnell es zu einem Zusammenbruch des Systems kommen könne. Deshalb fordert die Elcom den Ausbau der Stromreserve bis 2035.

Es sei weiterhin nötig, solche Reserven aufzubauen, schreibt auch Le Temps. Das Risko eines Blackouts sei hierzulande aber wesentlich geringer, denn die Schweiz sei viel besser in das europäische Netz integriert. «Das Land hat mehr als 40 grenzüberschreitende Stromlinien», zitiert das Blatt den Elcom-Präsidenten Werner Luginbühl.

Zudem schreite der Ausbau der Photovoltaikanlagen rascher voran als erwartet. Es bleibe aber unklar, ob die erneuerbaren Energien rasch genug ausgebaut würden, um eine echte Entlastung im Winter zu bringen.

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