

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Wie überall auf der Welt ist auch in der Schweiz die Aufmerksamkeit der Medien nach dem US-Angriff auf den Iran am Wochenende auf den Nahen Osten gerichtet.
In der Eidgenossenschaft hat die Situation eine andere Dimension, da die Schweiz seit Jahren die Interessen Washingtons in der Islamischen Republik vertritt.
Religion, digitale Kunst und das heikle Thema der Sterbehilfe runden unsere Auswahl der Nachrichten des Tages ab.
Viel Spass beim Lesen!

Die Schweiz – die seit 1980 als Schutzmacht für die USA im Iran agiert – sei über den US-Angriff auf iranische Atomanlagen am Samstag und Sonntagabend «nicht informiert» worden, sagte Monika Schmutz Kirgöz, Vorsteherin der Abteilung Mittlerer Osten und Nordafrika des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), dem Tages-Anzeiger und zeigte sich «besorgt».
Der diplomatische Kanal zwischen Teheran und Washington bleibe offen und werde «derzeit genutzt», sagte sie, ohne weitere Details zu nennen. Das EDA hatte bereits am Freitag die Schliessung der Schweizer Botschaft in Teheran und die Schaffung einer Task Force in Bern angekündigt, um die Arbeit in der Konfliktregion zu koordinieren.
Schmutz Kirgöz plädiert wie EDA-Chef Ignazio Cassis und fast alle wichtigen Parteien in der Schweiz für eine «Deeskalation». Der Handlungsspielraum der Diplomatie werde jedoch immer kleiner, sagt sie.
Vieles wird von der iranischen Reaktion abhängen, und einige befürchten eine Blockade der Strasse von Hormuz durch Teheran, durch die rund 20 Prozent des weltweiten Ölhandels laufen. Eine Blockade, die die Gefahr birgt, dass andere Länder in den Konflikt hineingezogen werden.

Die Gläubigen in der Schweiz werden immer weniger. Dies bestätigt heute eine Erhebung des Bundesamtes für Statistik, die einen anhaltenden Rückgang des Glaubens in der Bevölkerung feststellt.
Die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen oder Gottesdiensten sei weit weniger verbreitet als noch vor zehn Jahren, schreibt das Bundesamt für Statistik. Radio- und Fernsehsendungen mit spirituellem Inhalt werden immer weniger geschaut, und auch die Gewohnheit, zu beten, nimmt ab.
Im Jahr 2014 gab fast ein Drittel der Bevölkerung an, in den letzten zwölf Monaten keine religiöse Veranstaltung oder keinen Gottesdienst besucht zu haben. Ein Anteil, der im Jahr 2024 auf fast 50 Prozent gestiegen ist.
Auch die Zahl derer, die behaupten, an einen Gott zu glauben, wird immer geringer. Im Jahr 2014 waren es 46%, im vergangenen Jahr 38%. Trotzdem spielen Religion oder Spiritualität für die Mehrheit der Bevölkerung in schwierigen Lebenssituationen und im Krankheitsfall eine wichtige Rolle.

Die Suizidrate – assistiert und nicht assistiert – hat in der ältesten Bevölkerungsgruppe der Schweiz ein Rekordniveau erreicht, schreibt RTS.
Im Jahr 2023 begingen achtmal mehr ältere Menschen Suizid als die restlichen Altersgruppen. In den letzten 25 Jahren hat sich der Anteil der über 85-Jährigen, die ihr Leben beendet haben, vervierfacht. Und in der Altersgruppe der 65- bis 84-Jährigen hat er sich verdoppelt. Dies steht im Gegensatz zur Entwicklung bei jüngeren Menschen, deren Selbstmordrate in zwei Jahrzehnten um etwa 30% gesunken ist.
Die meisten dieser Fälle lassen sich durch die zunehmende Inanspruchnahme der Sterbehilfe erklären, so RTS. Vier von fünf Personen im Alter zwischen 64 und 84 Jahren, die Selbstmord begingen, taten dies mit Hilfe einer Organisation für assistierten Suizid. Bei den über 85-Jährigen steigt der Anteil auf neun von zehn.
Seit den 2010er-Jahren scheint es in der älteren Bevölkerung eine Verlagerung weg vom unbegleiteten Suizid hin zum assistierten Suizid zu geben, wie die Umfrage zeigt.
Laut Jean-Jacques Bise, dem Co-Präsidenten der Westschweizer Sektion der Suizidhilfe Exit, ist dies auch ein Generationenphänomen. Diejenigen, die in den letzten Jahren zum assistierten Suizid gegriffen haben, gehörten einer Generation an, die für Selbstbestimmung gekämpft hat und für die die Wahl des Sterbens der ultimative Ausdruck persönlicher Freiheit ist, sagt er.

Das Ergebnis eines Projekts, das die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) im letzten Herbst angekündigt hat, ist nun endlich online verfügbar: die Digitalisierung des gigantischen Gemäldes von Louis Braun, des Panoramas der Schlacht von Murten.
Mit 10 mal 100 Metern ist das Werk zu gross, um dauerhaft ausgestellt zu werden. Das Laboratorium für experimentelle Museologie der EPFL hat daher ein Digitalisierungsprojekt gestartet, das zur Erstellung des grössten digitalen Bildes eines physischen Objekts geführt hat, das jemals mit einer sehr hohen Auflösung erstellt wurde: 1,6 Billionen Pixel, die nun online frei zugänglich sind.
Die neu eingerichtete Website bietet zwei Interaktionsmöglichkeiten: eine wissenschaftliche Plattform, die den Zugang zu Primärquellen mit Anmerkungen und zukünftiger automatischer Datenextraktion ermöglicht, oder das Terapixel-Panorama, das mit volumetrischen Videos, 3D-Objekten, Motion Capture und einer dynamischen Geräuschkulisse erweitert wurde.
Das Panorama zeigt die Schlacht von 1476, in der die Eidgenossen den Herzog von Burgund, Karl den Kühnen, besiegten. Das 1894 vollendete Gemälde wurde in den 2000er-Jahren restauriert und während der Landesausstellung 2002 vorübergehend im schwebenden Kubus der Arteplage in Murten ausgestellt, eine der meistbesuchten Installationen der Expo.02.

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