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Der Bundesrat posiert für ein Gruppenbild

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

In der Schweiz liegt ein Hauch von Sommer in der Luft. Die Wärme setzt sich durch, und der Bundesrat bricht zu seinem traditionellen zweitägigen Ausflug auf. In dieser sommerlichen Stimmung ruft das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten die Schweizer:innen dazu auf, bei Reisen ins Ausland verantwortungsvoll zu handeln. Zudem nimmt das Phänomen des «Dark Tourism» – des Tourismus in Krisengebieten – zu.

Gute Lektüre!

Laurent Perriard, stellvertretender Direktor der Konsularischen Direktion des EDA, Botschafterin Marianne Jenni, Direktorin der Konsularischen Direktion des EDA (KD), Yvonne Rohner, Leiterin der Abteilung Konsularischer Schutz der KD und Botschafter Serge Bavaud, Chef des Krisenmanagement-Zentrums (KMZ) der KD (von links) anblaesslich des Mediengespraech des Eidgenoessischen Departements für auswaertige Angelegenheiten
Kurz vor den Sommerferien ruft das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu mehr Eigenverantwortung auf. Keystone / Christian Beutler

Die Schweiz unterstützt ihre Bürger:innen im Ausland, wenn etwas schiefläuft. Die Hilfe ist jedoch nicht garantiert. Kurz vor den Sommerferien ruft das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu mehr Eigenverantwortung auf und erklärt, wann der Bund hilft und wo klare Grenzen bestehen.

Pro Jahr unternehmen Schweizer:innen rund zwölf Millionen Auslandreisen, dazu kommen über 820’000 Auslandschweizer:innen. Das spürt die Konsularische Direktion des Aussendepartements. Sie appelliert an die Eigenverantwortung der Reisenden – und rät von riskanten Abenteuern ab.

«Reisen ist in den vergangenen Jahren sicher nicht sicherer geworden», sagte Marianne Jenni, Direktorin der Konsularischen Direktion des EDA am Donnerstag in Bern vor den Medien. Dabei bezog sie sich vor allem auf die volatile geopolitische Lage. Seit 25 Jahren erstellt der Bund Reisehinweise, aktuell für 176 Länder. Von 24 Ländern rät das EDA ab, darunter Nordkorea, Syrien oder Afghanistan.

Zwar könne die Konsularische Direktion in Notfällen helfen, es gebe aber gesetzliche Grenzen. «Der Bund hilft subsidiär – primär liegt die Verantwortung bei den Reisenden selbst», so Jenni. Das EDA verzeichnete 2024 über 1000 konsularische Schutzfälle – ein Plus von 17%. Es seien vermehrt ältere Menschen unterwegs und auch die Schweizer Diaspora werde immer älter. «Diese erleiden häufiger medizinische Notfälle im Ausland», sagte Yvonne Rohner, Leiterin der Abteilung Konsularischer Schutz der KD.

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini bei der Presekonferenz am Montag in Berlin.
UNRWA-Chef Philippe Lazzarini bei der Presekonferenz am Montag in Berlin. EPA/HANNIBAL HANSCHKE

Gibt der Chef des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) auf? Diese Frage wirft die Neue Zürcher Zeitung heute auf.

In einem kritischen Artikel schreibt die NZZ, dass Philippe Lazzarini, Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), ein Musterprofi sei, wenn es darum geht, die eigene Tätigkeit als unabdingbar zu verkaufen. «Für sein Ziel, einen Palästinenserstaat, nimmt er das Risiko, alles Negative auszublenden, offensichtlich auf sich», schreibt die NZZ.

Auf einer Pressekonferenz in Berlin am Montag kritisierte Lazzarini alle Akteure ausser der UNRWA dafür, dass sie die humanitären Prinzipien nicht einhalten würden. «Unsere Teams sind ein Vorbild dafür, was humanitäre Arbeit ist und sein sollte», sagte er.

Anschliessend beschrieb er die Situation in Gaza als «Hölle», es handle sich um «eine Art dystopische Welt», und er verurteilte das neu eingeführte Hilfssystem als «Abscheulichkeit, die verzweifelte Menschen erniedrigt und degradiert«. Lazzarini fügte hinzu: «Wir können unsere Arbeit nicht mehr machen, also brechen wir zusammen.» Eine Aussage, welche die NZZ als offene Erwägung der Auflösung der UNRWA interpretierte.

Jean Nouvel's Monolith on the Arteplage of Expo.02 in Murten/Morat,
Die letzte Landesausstellung, die Expo.02, habe den Bund eine Milliarde Franken gekostet. Keystone/Gaetan Bally

Eine allfällige Landesausstellung in den 2030er-Jahren soll kein Geld vom Bund erhalten. Den Entscheid begründete der Bundesrat mit dem starken Druck auf die Bundesfinanzen.

Da der Haushalt bekanntlich ab 2027 entlastet werden solle und zahlreiche Mehrbelastungen drohten, sei in den kommenden Jahren mit Abstrichen bei der Aufgabenerfüllung durch den Bund zu rechnen. Die letzte Landesaustellung, die Expo.02, habe den Bund eine Milliarde Franken gekostet.

Verschiedene Gruppierungen und Kantone haben in den vergangenen Jahren ihr Interesse an der Organisation einer Landesaustellung bekundet. In einer Mitteilung begrüsst der Bundesrat grundsätzlich eine künftige Landesaustellung in der Schweiz, weshalb er wohl gleichzeitig mit dem Beschluss die Vernehmlassung für ein neues Bundesgesetz über die Förderung von Landesaustellungen eröffnete. Dieses Gesetz soll die Prüfung und Auswahl von Projektgesuchen sowie die künftig mögliche Bundesförderung regeln. Die Vernehmlassung dauert bis Mitte Oktober dieses Jahres.

Zwei ältere Menschen sitzen auf einer Bank
Wie verbringen die Schweizer Rentner:innen ihre Zeit? Keystone/Christof Schuerpf

Die glücklichsten Rentner:innen Europas leben laut einer neuen Studie in der Schweiz.

Die Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Swiss Life durchgeführt wurde, zeigt, dass 80% der befragten 65- bis 80-Jährigen ihre Freizeitaktivitäten, sozialen Kontakte, Gesundheit sowie Mobilität und Reisen überwiegend positiv bewerteten. Der Anteil der Bevölkerung im Rentenalter mit einer (sehr) hohen Zufriedenheit ist europaweit nirgends so hoch wie in der Schweiz. Dies hat Swiss Life aufgrund Eurostat-Daten berechnet.

Die Studie fand keinen signifikanten Unterschied in der Lebenszufriedenheit zwischen Männern und Frauen oder zwischen Kinderlosen und Personen ab 65 mit oder ohne Nachkommen. Anders sieht es bei Einkommen und Gesundheit aus: Besserverdienende waren durchschnittlich zufriedener, wie auch solche, die ihre Gesundheit subjektiv als besser einschätzten.

Weniger als ein Drittel der 65- bis 74-Jährigen in der Schweiz gab an, sich zumindest manchmal einsam zu fühlen. Rund 60% der 65- bis 80-Jährigen haben Enkelkinder, und knapp zwei Drittel der Grosseltern hüten diese mindestens einmal pro Monat.

Wie verbringen Schweizer Rentner:innen ihre Zeit? Die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen sind Lesen (77%) und Fernsehen (76%). Interessanterweise ist die Zahl der Rentner:innen, die ganz auf soziale Medien verzichten, grösser (39%) als jene, die täglich auf Instagram oder Facebook sind (30%).

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