 
 
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Die Wohnungskrise in der Schweiz wird zu einer immer drängenderen Herausforderung, besonders für Menschen in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen, wie aus einer Studie hervorgeht.
Die Eidgenossenschaft wurde unterdessen für ihre Untätigkeit im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt kritisiert und die Kreuzfahrtgesellschaft MSC Opfer von Cyberpiraterie. Die Allianz zwischen zwei Schweizer Kultmarken schliesst unsere heutige Auswahl ab.
Gute Lektüre
 
Für Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger in der Schweiz wird es immer schwieriger, ihre Wohnung zu finanzieren. Das geht aus dem Jahresbericht der Städteinitiative Sozialpolitik hervor.
Obwohl die Sozialhilfequote in den analysierten Städten in den letzten Jahren stabil geblieben ist, belastet der Wohnungsmangel Familien in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen immer stärker, warnt der Bericht.
«Neben den finanziellen Schwierigkeiten erschwert die Stigmatisierung durch Armut oder Vorstrafen die Wohnungssuche zusätzlich», betont Michelle Beyeler, Assistenzprofessorin für Politikwissenschaften an der Universität Zürich und Autorin des Kapitels über Wohnen, in einer Mitteilung. Diese Schwierigkeiten haben Auswirkungen auf die Beschäftigung, die Schulbildung der Kinder und das soziale Leben.
Im Versuch, diese Spirale zu stoppen, haben verschiedene kommunale Sozialdienste spezifische Massnahmen ergriffen, wie die Anpassung der Mietpreise oder punktuelle finanzielle Hilfen zur Vermeidung von Räumungen. Doch diese Bemühungen stossen an ihre Grenzen.
 
Der in der Schweiz angebotene Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt ist unzureichend, prangert heute das Netzwerk Istanbul-Konvention an.
Der Bund wird namentlich dafür kritisiert, dass er noch keine verbindliche nationale Strategie ausgearbeitet hat. Deshalb würden der Zugang zu einem Frauenhaus, die Möglichkeit einer rechtsmedizinischen Untersuchung nach einem sexuellen Übergriff oder das Angebot einer inklusiven Sexualerziehung heute immer noch zu sehr vom Zufall abhängen.
Weitere Probleme sind auf Finanzierungslücken zurückzuführen, die mit dem föderalistischen System zusammenhängen.
Jedoch bewegt sich etwas. Letzte Woche kündigte die Regierung an, die Hilfsangebote für Opfer sexueller und häuslicher Gewalt ausweiten zu wollen. In ihrer Botschaft schlägt die Exekutive dem Parlament vor, das Bundesgesetz über die Hilfe an Opfer von Straftaten zu revidieren und «Verbesserungen in den Bereichen medizinische Versorgung, rechtsmedizinische Dokumentation und Unterbringung» einzuführen.
 
Ein Cyberangriff auf einen Sicherheitsdienstleister der Kreuzfahrtgesellschaft MSC mit Sitz in Genf legt Schwachstellen bei der Verfolgung von Verbrechen auf hoher See offen, schreibt 24 Heures.
Hackerinnen und Hacker der Gruppe «Kairos» haben am 10. Oktober sensible Informationen von MSC online gestellt, wahrscheinlich mit dem Ziel, das Unternehmen zu erpressen. Die Daten wurden der zypriotischen Gesellschaft M.S. Security Group gestohlen, einem Dienstleister für maritime Sicherheit. Nach einer Woche sind die Daten verschwunden – laut 24 Heures ein Signal dafür, dass Lösegeld gezahlt wurde.
Einige Dokumente betreffen Fälle von sexueller Belästigung zwischen Besatzungsmitgliedern, eines den Übergriff auf eine 11-Jährige durch ein Besatzungsmitglied. Für diesen Fall steht hinter «Strafverfolgungsbehörden kontaktiert» ein «Nein».
Dieses Datenleck bringt die Undurchsichtigkeit des Kreuzfahrtsektors und die Schwierigkeiten bei der Verfolgung von Verbrechen an Bord ans Licht, da Ereignisse in verschiedenen Rechtsprechungen oder sogar in internationalen Gewässern behandelt werden müssen. MSC wollte die einzelnen Fälle nicht kommentieren, versicherte aber, dass die Kreuzfahrtindustrie «eine der am strengsten regulierten und überwachten der Welt» sei und alle Vorschriften rigoros eingehalten würden.
 
Zwei Kultmarken, die aus vielen Schweizer Haushalten nicht wegzudenken sind, haben eine Zusammenarbeit angekündigt, die viele erfreuen wird: Das Unternehmen Zweifel wird im Dezember eine limitierte Auflage von Aromat-Chips lancieren.
Als Tessiner, der in Bern arbeitet, vergesse ich manchmal die kulturellen und gastronomischen Unterschiede, welche die Sprachregionen trennen. Aromat war nie Teil der Ernährungstradition meiner Familie. Und wenn Sie diese Nachricht hier lesen, liegt das nur daran, dass meine Skepsis von meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Deutschschweiz plattgewalzt wurde.
Alles begann in den sozialen Medien, schreibt heute 20 Minuten, mit einem Tiktoker, der einen enormen «Hype» ausgelöst hat, nachdem er die Kombination der beiden Produkte vorgeschlagen hatte. Dies entging weder dem Chips-Hersteller Zweifel noch Unilever, das die Gewürzmischung produziert, die auf vielen Schweizer Tischen unverzichtbar ist.
«Ausnahmsweise kommt die Idee für ein Produkt nicht aus unserer Innovationsabteilung, sondern direkt von den Konsumentinnen und Konsumenten», sagt Christoph Zweifel, Geschäftsführer des Chips-Unternehmens.
 
        In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
