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Ein blauer Schlafwagen mit Bezeichnung "nightjet"

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Könnte der Albtraum der 39%-Zölle auf Schweizer Exporte in die Vereinigten Staaten bald vorbei sein? Recherchen von Bloomberg geben der Schweizer Industrie Hoffnung.

Heute sprechen wir auch darüber, warum die direkte Nachtzugverbindung zwischen Basel und Malmö möglicherweise nie das Licht der Welt erblickt. Schliesslich können Sie Ihre Kenntnisse der Verkehrsregeln überprüfen: Muss, wer einen Kreisverkehr mit dem Fahrrad durchfährt, in der Mitte der Fahrbahn oder rechts fahren?

Viel Vergnügen beim Lesen!

Eine viereckige Uhr, 3 und 9 sind vertauscht
Kann Swatch aufhören, seine Uhr «What if … tariffs?» zu produzieren? Das Unternehmen hat sie geschaffen, um die für die Uhrenindustrie verheerenden 39%-Zölle auf die Schweiz zu kritisieren und will die Produktion einstellen, sobald die Zölle gesenkt werden. Keystone / Anthony Anex

Die Schweiz hält den Atem an nach den Bloomberg-Enthüllungen, wonach das Land in den nächsten zwei Wochen ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten unterzeichnen könnte, um die auf Schweizer Exporte in die USA erhobenen Zölle von 39% auf 15% zu senken.

An einer Pressekonferenz hat US-Präsident Donald Trump teilweise bestätigt, was das Wirtschaftsmedium angekündigt hatte. «Wir arbeiten an einem Abkommen, um die Zölle irgendwie zu senken», sagte er.

«Die Zölle haben die Schweiz hart getroffen, aber wir wollen, dass das Land weiterhin erfolgreich ist», fügte er hinzu und betonte, dass die Eidgenossenschaft bisher «eine gute Verbündete» gewesen sei. Trump blieb jedoch vage bezüglich der Inhalte eines möglichen Abkommens und sprach nicht von Prozentsätzen.

Laut Bloomberg könnte die Kehrtwende auf das Treffen des Bewohners des Weissen Hauses mit einigen Schweizer Unternehmern letzte Woche zurückzuführen sein. Diese hätten Investitionen im pharmazeutischen Sektor und die Verlagerung von Goldschmelzen in die Vereinigten Staaten vorgeschlagen.

Blick in ein Abteil eines Schlafwagens
Letzte Woche haben die SBB begonnen, Tickets für den Nachtzug Basel-Malmö zu verkaufen, sie müssen aber möglicherweise einen Rückzieher machen. Keystone / Christian Beutler

Die Politik könnte dem geplanten neuen Nachtzug der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) Steine in den Weg legen. Er soll ab 15. April 2026 Basel und Malmö in Schweden direkt verbinden.

Eine Front von Vertretenden der bürgerlichen Parteien widersetzt sich der finanziellen Unterstützung des Bundes für die Strecke. Darunter Mitte-Präsident Philipp Matthias Bregy, der das Projekt gegenüber der Sonntagszeitung als «zu teuer in einer Zeit, in der die Ressourcen im regionalen Personenverkehr gekürzt werden» bezeichnet hat.

Nachtzüge seien sehr beliebt, aber aufgrund der hohen Kosten nicht rentabel, hatten die SBB bei der Bekanntgabe der Strecke angekündigt. Für die Einführung und den Betrieb der Verbindung ist daher die finanzielle Unterstützung des Bundes entscheidend. Der Beitrag zur Strecke, über den das Parlament in der kommenden Wintersession abstimmen wird, beläuft sich auf 47 Millionen Franken (bis 2030) und ist im Rahmen des CO2-Gesetzes vorgesehen. Dieses sieht unter anderem vor, der Bevölkerung mehr Möglichkeiten zu geben, mit dem Zug zu reisen.

«Rund neun Millionen pro Jahr sind nichts für die Staatskassen», sagt der Co-Präsident des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) David Raedler gegenüber RTS. «Falls das Argument der Gegnerschaft finanzieller Art ist, gibt es andere Fragen zu stellen, zum Beispiel das völlige Fehlen einer Besteuerung von Treibstoffen für die Luftfahrt.»

Eine Frau vor Plakaten mit Aufschrift "Er wird laut. Du wirst still" spricht in ein Mikrofon
In der Schweiz «wurden 2024 über 21’000 Fälle von häuslicher Gewalt registriert», gibt Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider zu bedenken. Keystone / Peter Klaunzer

Die Schweizer Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider hat heute die erste nationale Präventionskampagne gegen häusliche, sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt lanciert, die mehrere Jahre dauern wird.

Die in drei Phasen konzipierte Kampagne «Gleichstellung verhindert Gewalt» richtet sich zunächst an die Opfer, dann an die sie umgebenden Personen und schliesslich an gewalttätige oder potenziell gewalttätige Personen. Die Betroffenen finden auf der Website der Kampagne Informationen, Ratschläge und auf ihre Situation zugeschnittene Unterstützungsangebote, präzisiert das Eidgenössische Departement des Innern.

Das Netzwerk Istanbul-Konvention kritisierte kürzlich die Schweiz, nicht genug Anstrengungen zu unternehmen, um das Phänomen der geschlechterspezifischen Gewalt zu bekämpfen.

Als Bestätigung der Dringlichkeit des Problems hat das Bundesamt für Statistik (BFS) heute die Ergebnisse einer Untersuchung zu Tötungsdelikten und versuchten Tötungsdelikten in der Schweiz veröffentlicht. Es zeigt sich, dass zwischen 2019 und 2023 in 93% der Fälle die Opfer von Straftaten im Rahmen einer Paarbeziehung weiblich sind.

Autos und Velos auf einem Strassenkreisel
Das Nebeneinander von Auto- und Velofahrenden ist nicht immer einfach. Keystone / Gaetan Bally

Eine Studie der Universität Lausanne beleuchtet das Unwissen von Velofahrenden darüber, was ihnen die Verkehrsregeln erlauben.

Das augenfälligste Beispiel sind Verkehrskreisel. Sollte, wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, in der Mitte der Fahrbahn oder rechts fahren? Die Antwort lautet: in der Mitte, um besser sichtbar zu sein. Doch die Mehrheit der Velofahrerinnen und Velofahrer ignoriert diese Empfehlung in der Praxis und denkt, man würde dabei einen Verstoss des Strassenverkehrsgesetzes begehen.

Die Studie unterstreicht, dass dies zu Spannungen führt und das Zusammenleben auf den Strassen beeinträchtigt. Die Angst, stigmatisiert zu werden, stellt eine Bremse für die Anwendung solcher Regeln dar.

Das gleiche Problem tritt auf bei der Erlaubnis für Velofahrende, an einigen roten Ampeln rechts abzubiegen. 90% der Velofahrerinnen und Velofahrer nutzen diese Möglichkeit, aber fast ein Viertel hält sie für gefährlich. Die Studie schlägt einige Verbesserungsmöglichkeiten vor, um die Spannungen zwischen Fahrrädern und Autos zu entschärfen, wie eine Informationskampagne oder die Umgestaltung einiger Kreuzungen.

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