

Die Woche in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
In dieser Woche gab es viele Nachrichten aus New York, insbesondere von der UNO-Generalversammlung. Die Schweiz warnte dort vor der Ausbreitung «autokratischer Tendenzen».
Gleichenorts sagte US-Präsident Donald Trump, dass viele europäische Länder – darunter auch die «schöne Schweiz» – durch illegale Einwanderung zerstört und «Richtung Hölle unterwegs» sein würden.
Gute Lektüre!

Laut Aussenminister Ignazio Cassis ist die Zeit für eine offizielle Anerkennung Palästinas durch den Schweizer Bundesrat noch nicht reif.
Am Montag bei der Eröffnung der 80. UNO-Generalversammlung in New York haben mehrere Länder, darunter Frankreich und das Vereinigte Königreich, den Staat Palästina anerkannt.
«Jeder Staat, der sich für oder gegen die Anerkennung Palästinas entschieden hat, hat natürlich sein eigenes Narrativ erfunden, um seine Entscheidung zu rechtfertigen», sagte Aussenminister Ignazio Cassis am Mittwoch gegenüber dem Schweizer Radio RSI.
Und in New York ergänzte er: «Die Schweiz bleibt bei ihrer Position, Palästina anzuerkennen, weil sie eine Zwei-Staaten-Lösung will – aber erst, wenn es einen Fahrplan gibt, eine klare Karte für den Frieden, in der beide Staaten existieren und in Frieden miteinander leben können.»
Gegenüber dem Schweizer Fernsehen RTS sagte Cassis, die Anerkennung Palästinas sei ein «symbolischer und politischer Akt, der Hoffnung geben kann».
Es sei jedoch besser, «dieses Druckmittel für den Zeitpunkt bereitzuhalten, wenn ein Friedensplan auf dem Tisch liegt, damit wir einen wichtigen Anreiz bieten können», sagte er. «Wenn die Schweiz für die Welt nützlich sein will, ist die beste Lösung jene, die der Bundesrat gewählt hat.»

Die amtierende Schweizer Bundespräsidentin hat in New York vor autokratischen Tendenzen gewarnt und zur Wahrung des Multilateralismus aufgerufen.
In ihrer Rede sagte Keller-Sutter am Mittwoch, die Welt erlebe 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Gründung der Vereinten Nationen eine Zeit extremer politischer und wirtschaftlicher Umwälzungen. An vielen Orten der Welt, auch in Europa, seien autokratische Tendenzen auf dem Vormarsch und der freie Handel werde auf die Probe gestellt.
«Das Völkerrecht, einschliesslich der UNO-Charta, droht obsolet zu werden», warnte sie. Internationale Organisationen und die UNO seien für das friedliche Zusammenleben und den wirtschaftlichen Wohlstand unverzichtbar.
Sie plädierte diesbezüglich für Genf als erstes operatives Zentrum der Vereinten Nationen. Die dortigen internationalen Institutionen verfügten über grosses Fachwissen in zahlreichen für die Zukunft entscheidenden Bereichen, sagte sie.
«Illusionslos und konstruktiv – also sehr schweizerisch»: So titelte das Schweizer Fernsehen SRF über Keller-Sutters Rede. Demnach würden mächtige Staaten der UNO, ihren Prinzipien und Regeln zunehmend den Rücken kehren. «Für die Schweiz hingegen bleibt die UNO relevant. Das hat der Auftritt der Schweizer Bundespräsidentin in New York gezeigt.»

In seiner Rede vor der UNO-Generalversammlung in New York behauptete der US-Präsident, viele europäische Länder, darunter auch die Schweiz, würden durch illegale Einwanderung zerstört.
«In der Schweiz – der schönen Schweiz – sind 72 % der Menschen in den Gefängnissen von ausserhalb der Schweiz», sagte er.
«Wenn eure Gefängnisse mit sogenannten Asylbewerbern gefüllt sind, die Freundlichkeit mit Kriminalität zurückzahlen, muss man das gescheiterte Experiment der offenen Grenzen beenden. Ihr müsst es jetzt beenden. Ich kenne mich aus in diesem Bereich. Eure Länder werden zur Hölle fahren.»
Die Faktenprüfer machten sich sofort an die Arbeit. «Viele seiner Aussagen waren übertrieben, einseitig oder einfach falsch», schlussfolgerte Blue News, räumte aber ein, dass Trump «überraschenderweise mit der Schweiz Recht hat».
«Die Zahl ist im Wesentlichen korrekt», schrieb Blue News in seinem Faktencheck und fügte hinzu: «Laut dem Bundesamt für Statistik liegt der Anteil der Gefangenen ohne Schweizer Pass bei rund 72 Prozent. In dieser Statistik sind allerdings alle Personen ohne Schweizer Staatsbürgerschaft enthalten – von Asylsuchenden über vorläufig Aufgenommene bis hin zu EU-Bürgern mit Wohnsitz in der Schweiz.»
Wichtig zu wissen sei auch, dass Untersuchungshäftlinge und Personen in Präventivhaft eingeschlossen sind. Darüber hinaus erklärt sich die hohe Zahl durch Faktoren wie Fluchtgefahr oder fehlende soziale Bindungen in der Schweiz, die bei Nicht-Schweizern vermutlich häufiger vorkommen. «Die Zahl ist korrekt, aber ohne Kontext irreführend», so der Befund.

Wer am letzten Tag der Sommersaison das Freibad besucht, erlebt hunderte von Hunden. Sie springen ins Wasser, rutschen und haben ihren Spass.
Am «Hundetag» haben Hunde und ihre Besitzer freien Eintritt ins Schwimmbad. Das Wasser sei speziell für die Hunde vom Chlor befreit worden, sagt Peter Pfluger, Betriebsleiter und Initiator der Veranstaltung. Am Sonntag fand die Veranstaltung bereits zum vierten Mal statt. «Letztes Jahr kamen rund 600 Hunde, dieses Mal dürften es bis zu 800 sein», sagte er gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF.
«Die Hunde dürfen hier alles machen», sagt Pfluger. «Die Besitzer sind sehr rücksichtsvoll und räumen alles auf, was liegen bleibt.» Aggressives Verhalten habe es noch nie gegeben.
Am Ende des Tages hat Pfluger mit seinem Team alle Hände voll zu tun: Sobald das Wasser aus den Becken abgelassen wurde, werden die Haare der Hunde eingesammelt. «Das ist eine ganze Menge», gibt Pfluger zu. «Genug für ein Kissen.»
Er sagt aber, dass sich die Mühe lohnt, denn die Freude der Hunde zu sehen, bereitet ihm viel Freude. Deshalb soll das «Hundeschwimmen» in Opfikon auch im nächsten Jahr wieder stattfinden – ebenso wie in mehr als 20 weiteren Schwimmzentren in der ganzen Schweiz.

Das kommt nächste Woche auf uns zu.
Am Freitag öffnet die Gaming- und Popkultur-Messe HeroFest in Bern ihre Pforten. Sie dauert bis Sonntag.
Die Daten zur Gletscherschmelze im Jahr 2025 werden am Mittwoch publiziert.
Am Donnerstag vor 24 Jahren wurde die Swissair beerdigt. Wissen Sie noch, wo Sie waren, als Sie davon hörten?
Am Samstagabend findet die Award Night des Zurich Film Festivals statt.
Editiert von Samuel Jaberg/mga

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards